Snickers-Skandal!

■ Fair-Play-Schoko-Aktion trotz Reck-Terror? taz-LeserInnen stimmen per Riegel ab

Der unfairste Schokoriegel der Welt hat gestern die Redaktion der taz Bremen um Mithilfe gebeten. Snickers sucht „FIFA Fair Play-Botschafter“für die Fußball-WM in Frankreich. Kinder aus Bremer Schulen sollen MitschülerInnen vorschlagen, die im Sportunterricht immer ganz lieb mit ihren GegnerInnen umgehen. Dann dürfen diese mit ein bischen Glück auf Snickers-Ticket zur WM nach Frankreich fahren. Auf die kleinen Bremischen Oberkörper wird man ihnen Leibchen ziehen mit FIFA-Fair-Play-Aufdruck. Das ist zynisch und menschenverachtend, so die erste einhellige Meinung in unserer Redaktionsstube. Der Snickers-Skandal ist perfekt.

Sollen sich kickerbegeisterte Bremer Kinder allen ernstes bei der schrecklichsten Süßigkeit der Welt bewerben. Kleine Werder-Fans, die mit ansehen mußten, wie ihr Torwart-Idol Olli Reck von einem einschlägig vorbestraften Krawall-Snickers niederträchtig darniedergestreckt wurde? Wie ihr Lieblingsverein Werder darum 1:4 bei Bayer Leverkusen unterging? Ganz zu Schweigen von dem herben Verlust des Ersatzspielers Uwe Harttgen, der direkt nach dem Snickers-Terror auf die Tribüne mußte, obwohl Trainer Wolfgang Sidka ihn ganz bestimmt gerade einwechseln wollte. Da möchte man allen Bremer Kindern zurufen: „Foult was die Knochen hergeben. Reißt die Gegner um, auf das euch nicht irgendwelche Bayern-Fans zu Snickers schicken können. Eßt Mars!“

Weil das aber unverantwortlich ist und alle Bremer Kinder dann in den Osterferien im Krankenhaus liegen müßten, wagte der Kollege bus einzuwerfen: „Das von dem Reck war doch nur eine Schwalbe!“Genau, Reck ist Schuld. Es war vielleich nicht einmal ein Snickers, sondern ein Mars oder gar ein Ballisto. Und dann hat der Reck sich gedacht, jetzt fall ich mal um und zeig den Scheiß-Leverkusenern, wie gut die von der Weser schauspielern können. Und dann mußte Fußballgott Harvard Flo zwischen die Pfosten und einen Treffer nach dem anderen kassieren. Gemein!

Wer ist also Schuld? Snickers oder Reck – oder etwa Flo? Wollte der Norweger absichtlich in den Kasten, um eine neue Karriere als Stammkeeper anzufangen? Wir wissen es nicht! Entscheiden Sie, verehrte LeserInnen! Bringen Sie uns Snickers-Schokoriegel in die Redaktion an der Schlachte 1. Werden mehr für Reck abgegeben, war der Umfaller in Leverkusen eine Reck-Schwalbe und Olli muß alle abgegebenen Schokoriegel aufessen. Liebäugelt Flo mit einer Kastenlaufbahn, werden die Fußballgötter die Snickers auf seinen Namen und Astralkörper verteilen. Ist der Riegel-Hersteller Schuld, wird sich die taz-Riege über die Snickers hermachen. Die Entscheidung fällen wir basisdemokratisch. Versprochen! Jeti