Auf Du und Du mit Gewaltprävention
: Sport ja – Gewalt nein

■ Der Landessportbund startet neues Antirassismus-Projekt in Kattenturm

Der Landessportbund Bremen (LSB) startet in diesem Jahr ein auf drei Jahre angelegtes Projekt „Gegen Gewalt, Intoleranz und Rassismus“. Ziel: Gewaltminderung und -prävention in den sozialen Brennpunkten. Der LSB hat bereits langjährige Erfahrungen mit ähnlichen Projekten: Seit acht Jahren läuft „Sport mit Aussiedlern“, seit etwa drei Jahren „Sport mit AusländerInnen“. Neu an dem Ansatz ist der Versuch, sogenannte Problemgruppen wie jugendliche Aussiedler, Ausländer und sozial Schwache in die Arbeit miteinzubeziehen und so zu einer dauerhaften Klimaveränderung beizutragen.

Die Umsetzung soll durch drei hauptberufliche Mitarbeiter/innen auf ABM-Basis und Honorarkräfte erfolgen. Die Projekt-Kräfte – die Sozialpädagogin Ellen van der Veer sowie die Sportlehrer Nikolaj Jarowoj und Gerhard Burkhard – sollen auf die verschiedenen Gruppen zugehen und Sportangebote machen. Ein Vorteil ist, daß Jarowoj Russisch spricht und so die Kontaktaufnahme zu russischen Jugendlichen erheblich erleichert. Bei anderen Nationalitäten sollen muttersprachliche Honorarkräfte helfen.

Angeboten werden vor allem die Sportarten, die bei Jugendlichen populär sind: Fußball, Basketball und Inline-Skating. Straßenmannschaften sollen gebildet werden, für die Wochenenden sind Sportnächte geplant. „Langfristig haben wir vor, Ligen aufzubauen“, sagt Projektleiterin Sofia Busch. Vorbild ist die Tenever Fußball-Liga, in der mittlerweile 32 Mannschaften im Alter von sechs bis 20 Jahren spielen. Der Schwerpunkt soll zunächst auf den Stadtteilen Kattenturm, Grambke, Huchting, Osterholz-Tenever, Marßel und Gröpelingen liegen, wobei die praktische Arbeit in Kattenturm beginnen wird. Neben Basketball- und Fußball-Treffen werden auch Selbstverteidigungskurse für junge Frauen angeboten.

Am 27. März gibt es zum ersten Mal eine „soccer-night“, die von 22 bis drei Uhr dauern soll. Wird es von den Jugendlichen gut angenommen, so wird das Turnier alle vier Wochen freitags durchgeführt.

Das Projekt ist auf die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen und Institutionen angewiesen. Besonders froh zeigt sich der Landessportbund über die Unterstützung des Fußball-Verbandes und des Basketball-Verbandes, während eine finanzielle Hilfe des Senats noch in den Sternen steht. Zwar werde das Projekt von allen Seiten begrüßt, nur konkrete Beteiligung gebe es noch keine, erklärt Sofia Busch. Sie sei aber optimistisch, daß im laufenden Haushaltsjahr noch Gelder zur Anschaffung von Sachmitteln bewilligt werden. kade