■ Erdgas in Zahlen
: Berlin ist erschlossen

Ökologische Gründe sprechen für Erdgas. Pro Kilowattstunde Energie, die mit Erdgas erzeugt wird, entstehen nur 200 Gramm Kohlendioxid. Bei der Verbrennung von Braunkohle wird bei der entsprechenden Leistung doppelt soviel Kohlendioxid frei, auch Heizöl und Steinkohle belasten mit 260 beziehungsweise 330 Gramm die Umwelt stärker mit Kohlendioxid, dem Hauptverantwortlichen für den Treibhauseffekt.

Bis in die sechziger Jahre wurde Erdgas in der BRD fast gar nicht verwendet. Gerade ein Prozent am Primärenergieverbrauch entfiel 1965 auf Erdgas. Bis 1990 stieg der Anteil auf 17,5 Prozent. In Gesamtdeutschland lag der Wert 1994 bei rund 18 Prozent, wobei Ost und West gleichauf lagen. Allein in den zwei Jahren bis 1996 ist der Anteil auf rund 22 Prozent geklettert.

Vor allem bei der Wohnungsbeheizung gab es Zuwächse. 1970 wurden 7 Prozent der bundesdeutschen Wohnungen mit Erdgas beheizt, 1990 war es fast ein Drittel. Inzwischen sind knapp 40 Prozent erklommen, gemeinsam mit den Ostdeutschen. Die haben 1996 stolze 54 Prozent erreicht. Davon entfielen 33 Prozent auf direkt beheizte Wohnungen, weitere 21 Prozent beziehen Fernwärme, die mit Erdgasverbrennung erzeugt wird. Mit diesem Verfahren arbeitet etwa das ökologisch umgerüstete Heizkraftwerk in Berlin-Mitte.

Bei Neubauten in Ballungsräumen wird fast in 90 Prozent der Fälle eine Erdgasheizung eingebaut. Auf dem Lande ist die Quote schon deshalb niedriger, weil oft noch kein Anschluß vor der Tür liegt. „Es wird nicht jeder einzelne Bauer im letzten Winkel des Harzes angeschlossen“, schätzt Ralf Borschinsky von der VNG die weitere Entwicklung ein.

In Berlin gibt es nur noch wenige Lücken im Netz. Im größten Teil des bewohnten Stadtgebietes können Anschlüsse gelegt werden. Dabei sind die genauen örtlichen Bedingungen zu beachten. Was ein Gasanschluß kostet, wie schnell die Ausgaben durch Energieeinsparung wieder hereinkommen, das sei doch sehr unterschiedlich, meint Birgit Stegmann von der Gasag. „Wir bieten deshalb allen Interessierten eine individuelle Beratung an.“ mf