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■ Gerald Kleffmann sieht ein DramaNagano nachts, wenn alles schläft (live)

Oh Gott, wie ich diesen Spruch hasse. Dabeisein ist alles – so ein Schmarrn! Das mag für Sportler gelten. Aber nicht für mich. Ich stehe hier des nächtens auf, Tag für Tag. Und soll dann nur dabeisein? Bitte! Ich will Aktion, oder nein, noch besser: so was fürs Herz. Zum Mitleiden und Mitjubeln. Sieger und Verlierer, das reicht nicht. Ich brauche Glückspilze und Pechvögel. Echte Dramen. Schließlich will ich was geboten bekommen für mein Geld in der ersten Reihe. Kurz fällt mir ein, daß mein TV- Gerät nicht angemeldet ist. Egal. Martina Ertl wartet. Beim Riesenslalom. Das hat durchaus Dramenpotential. Sie freut sich immer so. Wenn ihre Teamkolleginnen gewinnen. Hoffentlich denkt sie diesmal an sich. Ich tue es auch und schließe die Augen. Als ich erwache, beginnt der zweite Lauf. Ein gutes Zeichen. Mein Gefühl trügt nicht. Martina wird Vierte, mit sieben Hundertsteln Rückstand. Auf Seizinger natürlich. Ja, so was will ich sehen. Frustriert (wegen Martina), aber glücklich (dito) gehe ich schlafen, um für den Morgen fit zu sein. Dort warten Kristin und Michael im ZDF. Mein neues Dreamteam. Schon kompetent, wie die das machen. Und nebenbei flirten beide auch so nett.

Nur, Michael heißt heute Norbert. Und der flirtet auch. Spontan schießt mir durch den Kopf: Was ist bloß mit Michael? Und warum wirkt Kristin so nervös? Da, sie hat sich versprochen, ich hab's genau gehört. Oh Mann, da bahnt sich vielleicht ein Drama an.

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