Vor zehn Jahren

Soll man Produkte aus Israel boykottieren? Diese Debatte spaltete vor zehn Jahren die Ökoszene. „Einige sind total haßgeladen, die wollen mit Hilfe unserer Tomate aus Israel ihren Ärger des Tages loswerden. Andere diskutieren mit uns, ob es sinnvoll ist, den biologischen Landbau in Israel zu boykottieren“, sagte die Frau vom Ökoladen Löwenzahn am Ostertorsteinweg in der taz vom 20.2.1988. Der Konflikt fand auf hohem moralischen Niveau statt: Die Tomaten kosteten damals 13 Mark pro Kilo. Einige Haushalte in der Neustadt leisteten sich einen Kompromiß: Sie nahmen sich im Ökoladen den teuren Tomatensaft aus Israel und kündigten gleichzeitig eine Spende auf ein Palästina-Hilfskonto an.