■ Soundcheck
: Shola Ama

Heute abend: Shola Ama. Bei Shola Ama klingt nichts neu, aber vieles knackig. Und im Funk veranlassen allein nette Stimmen und neue Gesichter viele Freunde des Fachs, etwas von der längst fälligen Frischzellenkur und einem Revival des klassischen Soul zu raunen. Mit ihren 19 Jahren ist die Londoner Newcomerin zwar noch nicht lange genug im Geschäft, um schon eine Vergangenheit zu besitzen, aber für eine Pop-Legende reicht es allemal. Und die geht so: Während Shola Ama noch gänzlich unentdeckt am Straßenrand auf die Müllabfuhr wartete, habe sie gedankenverloren vor sich hingesummt. Das wiederum gefiel dem zufällig vorbeiflanierenden Kwame (Initiator des Dancelabels FreakStreet und Mitglied bei D-influence) so sehr, daß er der Kleinen einen Plattenvertrag anbot.

Seitdem tummelt sich Shola Ama dank des maßgeschneiderten Randy Crawford-Covers von „You might need somebody“auf diversen Radio- und Fernsehstationen des westlichen Europas. Ihr Debütalbum So much love sucht auffallende Nähe zu amerikanischen Kolleginnen wie Beverley Knight oder Zhané. Die klingen untereinander zwar recht ähnlich, setzen aber immer noch hinreichend Standards im gepflegten Dance-Haushalt. Insgesamt sehr schöne Musik für ein hyperperfektes Frühstück mit gutaussehenden Menschen, frischer Milch und warmen Brötchen.

Oliver Rohlf

20 Uhr, Grünspan; ab 22 Uhr Aftershow-Party im Aftershave