■ Press-Schlag
: HSV im Glück: Alle stehen hinter Uwe

„Reden“, erklärte HSV-Aufsichtsrätin Dagmar Berghoff der Presse, „reden hilft immer.“ Also hatte man vier Stunden lang beim Krisengespräch von Vorstand, Aufsichtsrat, Präsident Uwe Seeler und der Opposition geredet. Letztere besteht aus vier Ex-Präsidenten des HSV, die laut kundgetan hatten, sie seien mit Seelers Arbeit unzufrieden.

Am lautesten nörgelte der Anwalt Wolfgang Klein. Seeler, forderte er, solle „über Rücktritt nachdenken“. Das war vor der montäglichen Krisensitzung, als die Opposition sich noch einig war. Seither sieht die Sache anders aus: Drei der vier aufständischen Ex-Präsidenten haben sich auf eine „gemeinsame Erklärung“ zur Lage der Vereins geeinigt; der Aufsichtsrat hat das Papier abgenickt. Der „beginnende Dialog“ zwischen Aufständlern und Amtsinhabern müsse fortgesetzt werden, heißt es darin. Schließlich wolle man ja dasselbe, nämlich in der ersten Liga bleiben.

Und dieses Problem, weiß Aufsichtsratschef Udo Bandow, löst man auch mit Reden nicht: „Zur schlechten Lage der Bundesligamannschaft kann auch keiner der Herren Ex-Präsidenten ein Patentrezept nennen.“ Er verlasse sich lieber auf Trainer Frank Pagelsdorf – und der habe „versichert, daß wir nicht absteigen“. Wenn der HSV am Sonnabend gegen Schalke antritt, stehen also Aufsichtsrat und Vorstand voll hinter Pagelsdorf; gemeinsam stehen alle hinter Seeler.

Nur einer klagt da noch, daß niemand mit ihm geredet habe. „Keine meiner Fragen“, beschwerte sich Wolfgang Klein, „ist beantwortet worden.“ Judith Weber