Karneval der Sklaven

Im 18. Jahrhundert hatte Montevideo den einzigen Hafen Südamerikas, in dem die spanischen Kolonialherren den Handel mit Sklaven zuließen. Sie wurden aus Angola, dem Kongo und Mosambik nach Montevideo verschleppt, um nach Peru oder Argentinien weiterverkauft zu werden. Viele von ihnen blieben aber auch – als Haussklaven der weißen Oberschicht. So kam es, daß „Anfang des 19. Jahrhunderts ein Drittel aller Bewohner von Montevideo schwarz waren“, erklärt die Geschichtsprofessorin Melita Alfaro.

Der Candombe, der unter den Schwarzen entstand, „war eine neue Musik aus verschiedenen Einflüssen“, so Melita Alfaro. Die überwiegende Mehrheit der Uruguayer sind aus Europa eingewandert. Europäische und afrikanische Kultur trafen hier aufeinander. Dabei „flossen auch viele europäische Elemente in den Candombe mit ein, wie zum Beispiel der Tango oder auch die Militärmusik“.

Ab 1890 setzt sich der Candombe durch. Zum offiziellen Karnevalsumzug auf der Hauptstraße Montevideos gibt es einen Candombe-Umzug in den Vierteln der Schwarzen, im Barrio del Sur und Palermo – die Llamadas. mal