Gastkommentar
: Einheit von Partei, Programm und Person

■ Carsten Sieling (SPD) über Gerhard Schröders Wahlerfolg in Niedersachsen

Mit dem niedersächsischen Wahlsieg ist der SPD ein überzeugender Aufschlag im Match um den Machtwechsel in Bonn gelungen. Dabei hat Gerhard Schröder nicht, wie von so manchem erwartet, durch Profilierungen auf Kosten der Partei gewonnen, sondern mit ihr.

Auch in der sogenannten Mediendemokratie schlägt das Gewicht der Person vor allem dann durch, wenn die Geschlossenheit mit Partei und Programm gewahrt ist. Innovation und Gerechtigkeit muß die SPD beisammen halten. Die aufziehende Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft zu gestalten und sich gleichzeitig um jeden Arbeitsplatz zu kümmern ist das, was die Leute von uns erwarten.

Mobilisiert wird hierdurch die gesellschaftliche Mitte: Angestellte und FacharbeiterInnen sowie schon in politische Apathie gefallene NichtwählerInnen hat die niedersächsische SPD so (zurück-)gewinnen können!

Es ist die von Oskar Lafontaine betriebene Mobilisierung des eigenen Potentials, die Gerhard Schröder in seine Traumrolle als Kanzlerkandidat gebracht hat. Die Arbeitsteilung der beiden schafft eine win-win-Situation, hinter der die gesamte Partei steht. Da wird der Raum knapp für Kohl, aber auch die grünen Bäume wachsen nicht mehr in den Himmel. Für die SPD bringt dies alles einen Motivationsschub. Die CDU hingegen hat ein Riesenproblem. Nicht nur in Bonn, sondern auch wegen der erkennbar werdenden Endlichkeit der Großen Koalition in Bremen.

Carsten Sieling, MdBB, ist Mitglied im SPD-Landesvorstand Bremen