Anderswo auch schön

■ Protest von VHS-SchülerInnen in der Schulbehörde wegen Kursstreichungen

Die Kurse haben sich seit 20 Jahren bewährt. Mehrere hundert arbeitslose Erwachsene und Jugendliche konnten ihren Haupt- oder Realschulabschluß machen. Doch nun, da die Volkshochschule (VHS) plant, die Schulen „Röbbek“und „Koppel“wegzurationalisieren, sollen sie so sinnvoll nicht gewesen sein. Achim Meyer auf der Heyde, Leiter des Amtes für Beruf und Weiterbildung in der Schulbehörde, meint, es gebe in Hamburg doch auch prima berufsbezogene Schulabschlüsse.

Beim gestrigen Protestbesuch der SchülerInnen der von Schließung bedrohten Kurse ließ sich der Amtsleiter nicht mehr abringen als ein Versprechen, das ihn nichts kostet: Daß er sie über andere Bildungsträger aufklären werde.

Auf die nämlich beruft sich VHS-Leiter Rudolf Camerer bei seinem Sparvorschlag, über den der VHS-Vorstand am 4. Mai entscheiden wird (taz berichtete). Haupt- und Realschulabschlüsse könnten auch bei anderen Bildungsträgern erworben und folglich von der VHS weggespart werden. Auch Meyer auf der Heyde hält „mittlerweile einige Maßnahmen für sinnvoller als andere“.

Das tun die SchülerInnen ebenfalls, und mit den VHS-Kursen sind sie höchst zufrieden. Melanie etwa weiß, daß viele in ihrer Klasse gar nicht den Mut hätten, sich woanders anzumelden. Und Hasso Horns, der Schulleiter von „Röbbek“, ergänzt, daß die VHS die einzige Schule sei, auf der keine externe Prüfung abgelegt werden müsse.

„Wir sind im Prüfungsprozeß“, vertröstet Meyer auf der Heyde. „Sie, das verspreche ich Ihnen, können ihre Ausbildung noch abschließen.“Doch was, so fragt Schülerin Melanie, was kommt dann? „Ich will noch meinen Realschulabschluß machen.“Meyer auf der Heyde verweist sie wieder auf die anderen Bildungsträger. ee