■ „Hattrick“/„ZuS“
: Sperrfeuer gegen Gruner + Jahr-Einstieg?

Michael Zäh tobte: „Das ist auf Existenzvernichtung angelegt.“ Die Badische Zeitung (BZ) in Freiburg hatte berichtet, Zähs Fußballmagazin Hattrick sei am Ende. 1,5 Millionen Mark Verlust seien angehäuft worden. Zäh bestätigt zwar, diese Summe sei investiert worden und man habe sie bisher nicht eingespielt. Aber er sei zäher, als die BZ behauptet.

Zäh kann Negativschlagzeilen derzeit nicht brauchen: Er verhandelt mit dem Hamburger Verlagskonzern Gruner + Jahr über eine 50prozentige Beteiligung an seinem zweiten Projekt, der Zeitung zum Sonntag (ZuS), die seit fünf Monaten der BZ Konkurrenz macht. Der Verlagskonzern schätzt Zähs Idee, das Blatt kostenlos zu verteilen und nur mit Anzeigen zu verdienen, aber dennoch auf Qualität zu setzen. Heute will der G + J-Aufsichtsrat über den Einstieg entscheiden. Falls G + J wie erwartet bei der ZuS einsteigt, dürfte sie bald überregional verbreitet werden.

Hattrick, das Blatt, dem nun Schwierigkeiten nachgesagt werden, war 1995 aus der regionalen Fußballeuphorie nach dem Aufstieg des SC Freiburg in die erste Bundesliga hervorgegangen und erschien schließlich bundesweit. Das Rezept sollte journalistisch anspruchsvolle Texte sein. Tatsächlich bescheinigte etwa die Berliner Zeitung, neben Hattrick mache sich der kicker aus „wie gebügeltes Klopapier“. Die Badische Zeitung berief sich nun auf einen Brief an die Abonennten. „Ob das Magazin jemals wieder erscheint, ist offen“, hieß es in dem Bericht. Dies ist nach Zähs Worten „schlicht falsch“. Allein die erste Ausgabe werde später herauskommen. Das Magazin werde wie bisher im Jahr achtmal erscheinen. „Das ist ein Jahr des Angriffs“, behauptet Zäh. Sein Blatt werde künftig bei der Basler Zeitung gedruckt. Mit G + J spreche er über eine „Hilfestellung“ in Bereichen wie Anzeigen oder Werbung. Zähs Kooperationen mit den Großverlagen aus Hamburg und Basel wollten die Konkurrenten von der Badischen Zeitung torpedieren. Rainer Hupe von der BZ-Chefredaktion weist dies zurück. „Der Bericht ist journalistisch korrekt.“löw