Pionierinnen der Zukunft der Arbeit?

■ Gestern startete der „belladonna“-Kongreß / Auftaktpodium über die „Grenzen der Erwerbsarbeit“in der Bremer Universität

„Wie sieht's bei dir aus?“, wollte eine Frau von ihrer Nachbarin, einer Biologin, wissen. „Ich mache gerade ein Projekt. Aber was danach kommt, weiß ich nicht. Das wird ja alles immer schwieriger mit der Zeit.“– Ein kleiner Wortwechsel auf dem Flur, und frau war gleich voll drin im Thema des Internationalen Frauenkongresses „Einbrüche, Umbrüche, Aufbrüche – Globale Chancen für Frauen in der Arbeitsgesellschaft“, der gestern an der Bremer Universität startete.

Diskutieren über diese „schwierigen Zeiten“– das hatten sich die VeranstalterInnen vom Bremer Kultur-, Kommunikations- und Bildungszentrum „belladonna“für diesen Kongreß vorgenommen. Und sie haben damit in der überregionalen Öffentlichkeit offene Türen eingerannt: Über 50 ReferentInnen sind dabei und fast 700 weitere Frauen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Themen wie „Globalisierung“, „Frauen in Leitungspositionen“sowie „Migration“aus Frauensicht zu debattieren, trägt in diesen „schwierigen Zeiten“offenbar genug Konflikt- und Gesprächsstoff in sich.

Und so herrschte schon gestern morgen geschäftiges Treiben auf dem Unicampus: Letzte Anmeldungen liefen am „belladonna-Tisch“ein, und einige Frauen räuberten schon vor Kongreßbeginn die Infotische neben der Cafeteria. Von „Resignation“und „Erlahmung“der feministischen Bewegung sprach die Bremer Frauenbeauftragte Ulrike Hauffe dann in ihrer Eröffnungsrede, sie gab den Frauen aber auch gleich mit auf den Weg: „Ich hoffe, daß wir hier neue Wege finden werden, auf denen wir kämpfen können.“

Dieser Schlachtruf kam an. Motiviert blätterte das Publikum sogleich in den hoffnungsvoll grün gestalteten Kongreßmappen, um zwischen den Podien, Foren und Workshops etwas geeignetes auszu wählen. Und als „belladonna“-Frau Maren Bock düstere Schlagworte wie das „Ende der Vollbeschäftigung“ansprach, gab es keine bierernsten Mienen. Sondern erstmal tosenden Applaus als Dank für die VeranstalterInnen.

Doch dann ging es schnell zur Sache: „Sind Frauen die Pionierinnen der Zukunft oder fallen sie hinten runter?“, stellte Maren Bock die Startfrage für das Auftaktpodium „Grenzen der Erwerbsarbeit“. Und die Frauen machten sich zum Thema „Arbeit“an die Arbeit.

kat

(weiterer Bericht auf Seite 28)