Krach um Klohäuschen vor der Kapelle

Der Neubau eines Klohäuschens vor einer gotischen Kirchenkapelle in Adendorf bei Lüneburg scheint zu einem endlosen Streit zu führen. Obwohl im Herbst vergangenen Jahres eine Bürgerinitiative, die gegen den Standort ist, die Zusage für den Abriß des Rohbaus hatte, hat sich die Kirchengemeinde jetzt für den Weiterbau an alter Stelle entschieden. „Wir fühlen uns gelinkt“, entrüstet sich Gerd Bouse von der Bürgerinitiative.

66.000 Mark hatten die rund 600 Gegner des Klos vor der Kapelle lockergemacht, damit der Blick auf das älteste Gebäude des Landkreises nicht zugebaut wird. Damit hatte die BI die Bedingungen erfüllt, die der Kirchenvorstand für eine Umsetzung des Gebäudes gestellt hatte, und einen vorläufigen Baustopp erreicht. Die Bürger sollten selber aufbringen, was der Abriß und der Wiederaufbau an anderer Stelle hätte kosten sollen.

Doch während der Neubau an der Straße von vielen als „Schandfleck“angesehen wird, habe sich herausgestellt, daß es auch für den alternativen Bauplatz eine Reihe von Nachteilen gegeben hätte, sagt Pastor Hartmut Merten. Für eine längere Zuwegung, die dafür notwendige Beleuchtung sowie für die längeren Ableitungen für Wasser und Gas wären zum Teil unkalkulierbare Folgekosten entstanden.

Gegen den Vorwurf des Taktierens seitens des Kirchenvorstandes verwahrt sich Merten. Wegen zu großer Nähe zu dem historischen Bauwerk und des alten Baumbestandes sei ein Bau hinter der Kapelle ausgeschlossen. Das sieht die Bürgerinitiative anders. „Mit Hinhaltetaktik sind unsere redlichen Bemühungen durch einen bewußt falsch gestellten Bauantrag hinfällig geworden“, meint Gerd Bouse.

Karin Ridegh-Hamburg