Ein bißchen freiwillig

■ Schulausschuß empfiehlt: Senatskonzept „Volle Halbtagsgrundschule“ modifizieren

Die CDU will noch nicht aufgeben. Nachdem der Schulausschuß, ihr jüngst vorgestelltes Alternativ-Modell abgelehnt hatte, soll sich die Bürgerschaft am 6. September in der entscheidenden Sitzung zur „Vollen Halbtagsgrundschule“ noch einmal damit befassen. Das kündigte die bildungspolitische Sprecherin, Ingeborg Knipper, an. Die GAL, deren Vorschläge und die Forderung nach einer Nachbesserung des Senatskonzepts ebenfalls abgeschmettert wurden, will ihr weiteres Vorgehen noch beraten, so GAL-Bildungspolitker Kurt Edler.

Im Grundsatz sind sich alle Fraktionen einig: Die „Volle Halbtagsgrundschule“ ist pädagogisch sehr sinnvoll. Nur über den Weg dahin scheiden sich die Geister. In der jüngsten Sitzung des Schulausschusses wurde Farbe bekannt: Schwarz-grün gegen rot-grau. CDU und die GAL lehnten das Senatskonzept für die „Volle Halbtagsgrundschule“ wegen des zwanghaften Charakters einer flächendeckenden Einführung ab. SPD und Statt-Partei sprachen sich erneut für die für alle Schulen verbindliche Einführung aus. Mehrheitlich beschlossen wurde schließlich eine leicht modifizierten Variante des Senatskonzepts als Empfehlung für die Bürgerschaft. Danach sind für die ersten und zweiten Klassen 23 der vorgesehenen 27 Unterrichtsstunden Pflicht und vier ein freiwilliges Angebot.

Für den GALier Kurt Edler widerspricht die „Zwangseinführung“ dem Gedanken von mehr Eigenverantwortung für die einzelnen Schulen. Angesichts der Proteste und knapper Kassen, hält er es für sinnvoller, wenn der Senat das Geld dort einsetzt, wo auch eine Nachfrage besteht, und die sollte durch eine lukrative Ausstattungszusage gefördert werden. Auch die CDU will es den Schulen überlassen, ob sie die „Volle Halbtagsgrundschule“ einführen und fordert freiwillige An- und Auslaufzeiten der Schultage. Schulsenatorin Rosi Raab verteidigte die flächendeckende Einführung mit dem schlichten Argument: gleiche Lernchancen für alle. paf