■ Die Journalisten Alexander Utrobin und Olga Bagautdinowa wurden im März 1997 in Tschetschenien entführt. Das russische Innenministerium versuchte auch aus diesem Fall Kapital zu schlagen Von Olga Bagautdinowa
: Tagebuch einer Geiselhaft

Der staatliche Radiokanal ORT verlor kein Wort über unseren Fall. Wir fragten uns, was „journalistische Solidarität“ bedeutet.

Ein böser Tag, dieser Sonntag, der 16. März 1997. Seit einer Woche waren wir in Grosny und konnten ohne Schutz nirgendwohin gehen. Salman Radujew, der tschetschnische Rebellenführer, hatte unsere Leibwächter höchstpersönlich ausgesucht. Mit ihnen konnten wir uns in der Stadt und auf Fahrten zu entlegeneren Dörfern frei bewegen. „Radujews Banditen“ erwiesen sich als vollkommen normale junge Männer: Man konnte mit ihnen im Café sitzen und abends, nach der Arbeit, in den Ruinen von Grosny umherspazieren. Einige von ihnen waren sogar ganz gute Führer. Nach mehreren Tagen mit ihnen entspannten wir uns etwas.

An einem dieser Tage gingen Utrobin und ich gerade über eine Brücke, als wir von unten Schüsse hörten. Unsere professionelle Neugier siegte über den Selbsterhaltungstrieb, und wir liefen zum Geländer. „Runter! Seid ihr lebensmüde?“ brüllte eine Stimme. Unter der Brücke zog eine Hochzeitsprozession entlang. Jeder Gast empfand es als Ehrenpflicht, mit seiner Pistole in die Luft zu schießen. Das Risiko, aus Versehen von einer Kugel getroffen zu werden, war beträchtlich.

Der Mann mit der besorgten Stimme zeigte uns einen MVD (Innenministeriums)-Ausweis und sagte, er hieße Ruslan. Er sagte, er habe oft für Journalisten gearbeitet, und da wir jeden Morgen in Grosny mit der langwierigen Suche nach einem Transportmittel verbrachten, nahmen wir sein Angebot, unser Führer zu sein, mehr aus Notwendigkeit denn irgendwelchen anderen Erwägungen an.

Bis zum Schluß war er höflich. Er zeigte uns Plätze, auf denen er gekämpft hatte, und fuhr uns im Auto zum legendären GUOSH, dem Oberkommando der Vereinigten Kämpfer. Utrobin fotografierte, ich suchte in den Trümmern nach etwas Interessantem. Dann fuhren wir zu den Überresten des Ölinstituts. Wir verabschiedeten uns von unserem neuen Bekannten – und trafen ihn erst unter ganz anderen Bedingungen wieder. Fünf Wochen später – nach der Entführung – tauchte er wieder auf und fragte uns lächelnd, wie es uns ginge!

Die Entführer überholten uns mit einem Wolga auf unserem Rückweg, den wir zu Fuß auf einer verlassenen Autobahn angetreten hatten. Zwei Männer stiegen aus. Sie sahen aus wie Zwillinge, in gleichen Kampfanzügen und mit gleichen Waffen. Sie zeigten uns Ausweise, die sie als MVD-Männer für Spezialaufgaben auswies, und wir hatten keinerlei Zweifel: Sie sahen genau aus wie „Speznatz“-Leute [Spezialeinheit der russischen Polizei, Anm. d. Red.]. Einer von ihnen, Usman, wäre ein prima Model gewesen für ein Poster à la „Ich diene dem freien Reich“ oder „Wachsam im Auftrag des Gesetzes“. Er hatte ein offenes Gesicht, strahlende Augen, einen Militärhaarschnitt, war herausgeputzt und selbstbewußt. Die beiden fragten nach unseren Papieren und wollten verständlicherweise wissen, warum wir alleine waren. (Innenminister Machaschew hatte Journalisten erst kürzlich verboten, ohne Leibwächter zu arbeiten.) Wir erklärten, daß wir unseren Leibwächter erst vor einer halben Stunde hatten gehen lassen. Usman nahm uns unsere Akkreditierungspapiere ab und sagte, wir sollten mit zum MVD kommen. Ich stieg mit dem deutlichen Gefühl in den Wagen, in einer höchst unangenehmen Geschichte gelandet zu sein.

Im Auto saßen zwei weitere Männer, und ich mußte mich auf Utrobins Knie setzen. Eingekeilt saßen wir so zwischen den beiden. Als der Wolga am MVD-Gebäude vorbeiraste, wurden meine Handflächen schweißnaß. Als wir eindeutig in den Außenbezirken der Stadt waren, begann mein Herz wie verrückt zu schlagen. Und als der Fahrer erst auf eine unbefestigte Straße, dann direkt in den Wald einbog, bekam ich ernsthaft Angst.

Der Wagen hielt schließlich in einer Art Obstgarten. Usman verkündete: „Also, die Sache ist die: Ihr seid unsere Geiseln...“ Wir wurden aus dem Auto geholt und durchsucht, sie leerten meine Handtasche auf der Motorhaube aus und nahmen alle Papiere und ein Taschenmesser an sich. Sie tasteten nur Utrobin ab – in Tschetschenien ist es nicht üblich, Frauen zu durchsuchen; bei den Grenzposten und in Radujews Hauptquartier war das auch so.

Als es dunkel wurde, mußten wir Kampfanzüge über unsere Kleidung ziehen... Schließlich hielt der Wagen wieder, und wir mußten im Stockdunkeln eine Treppe hinaufsteigen. Die Wohnung, in die sie uns schoben, hatte eine massive Eisentür und ein winziges Fenster. Hinter dieser Eisentür verbrachten wir die ersten 18 Tage unserer Gefangenschaft...

Keiner klärte uns über den Grund für unsere Geiselnahme auf. Während unserer Durchsuchung im Wald hatten wir versucht, ihnen zu sagen, daß sie die falschen Leute erwischt hätten: Wir repräsentierten lediglich kleine Provinzzeitungen, keine großen Agenturen. Ich dachte, daß sie nun versuchen würden, uns so schnell wie möglich loszuwerden... Nachts legten sie uns Handschellen an. Ein junger Mann in schwarzen Jeans, schwarzem T-Shirt und weißer Gesichtsmaske kam damit an. Er sagte: „Entschuldigt bitte, um Gottes willen. Ich hab' versucht, sie davon zu überzeugen, daß ihr die Handschellen nicht braucht, aber sie bestehen darauf. Es tut mir leid.“ Seine Höflichkeit verwirrte mich, aber das kalte Metall an den Handgelenken war eindeutig. Als er weg war, entdeckte ich, daß ich meine Hände relativ einfach herausdrehen konnte, und ich schlief ohne die Fesseln. Morgens mußte ich sie wieder anlegen, aber erst kurz bevor wir unsere Wächter riefen, sie sollten uns die Handschellen abnehmen. Etwas später gab der „Mann in der Maske“, den wir den „Intellektuellen“ nannten, zu, daß er meine Handschellen aus Solidarität so lose gelassen hatte.

Die zweite Nacht unserer Gefangenschaft verbrachten wir dann wirklich in Handschellen. Es tat weh, und unsere Hände waren nach kurzer Zeit taub. Um fünf Uhr morgens kam Hasan und befreite uns heimlich. Er seufzte und schüttelte den Kopf, als er die roten Einschnitte auf meinen Handgelenken berührte...

Am dritten Tag konnte ich mich relativ frei in der Wohnung bewegen und ging in die Küche, wo es immerhin Tageslicht gab; unser Fenster war mit Klebestreifen zugeklebt und mit einem Schrank verbarrikadiert. Obwohl es verboten war, schlich ich manchmal hoch zur Balkontür. Im Zimmer unserer Wachen sahen wir ein ganzes Arsenal: Granatwerfer, Flammenwerfer, automatische Waffen...

Für uns als Journalisten war eines der quälendsten Dinge der Mangel an Nachrichten, und wir merkten erst dort, wie sehr wir auf Medien angewiesen sind. Ein paar Tage nach unserer Gefangennahme teilten uns unsere Wächter mit, daß wir in den Fernsehnachrichten öfters erwähnt würden. Wir wußten, daß sie nur blufften, um unsere Stimmung zu heben: Keine Angst, man sucht nach euch, alles ist in Ordnung. Für sie war das Medieninteresse wichtig: Die Höhe des Lösegeldes hängt von der öffentlichen Aufmerksamkeit für die Geiseln ab. Wir überlegten, daß wir unsere Geiselnehmer wenigstens um ein Radio bitten könnten (an ein Fernsehgerät war überhaupt nicht zu denken; in Tschetschenien hatte kaum jemand nach dem Krieg noch eines). Zu unserer Überraschung brachten sie uns ein altes chinesisches Kassettenradio. Viele Sender bekamen wir nicht, aber immerhin Mayak und Radio Rußland.

Wir waren ziemlich geschockt: kein Wort über unseren Fall. Entweder hatten unsere Kollegen in Moskau von unserer Entführung noch nichts gehört, oder unser Verschwinden beunruhigte sie nicht. Wir klammerten uns an die Nachrichten aus Rußland, besonders über das Schicksal von Nikolai Zagnoiko, Juri Archipow, Nikolai Mamulaschwili und Lew Selzer, die zwei Wochen vor uns entführt worden waren. Und wir fragten uns, was „journalistische Solidarität“ wirklich bedeutet.

Am 2. April hörten wir fassungslos die Nachrichten von Radio Malodjoschni. Der Sprecher sagte, wir seien entführt worden, fragte oder kommentierte jedoch nicht, sondern zitierte lediglich Minister Machaschew, der gesagt hatte: „Ich habe keine Ahnung, wer diese Journalisten aus Tscheljabinsk sein sollen, sie haben sich im Innenministerium nicht registrieren lassen und hatten keine Akkreditierung. Vermutlich stecken sie mit den Entführern unter einer Decke und teilen sich das Lösegeld mit ihnen.“

Eine monströse Lüge. Wir hatten ihn am Tag unserer Ankunft in Grosny getroffen und ihm die Hand geschüttelt. Ich war erbittert und entsetzt darüber, daß ein Journalist einen Kommentar, der zwei gefangene Kollegen derart diffamiert, so aalglatt wiederholen kann. Radio Rußland stellte lediglich kommentarlos die Tatsache unserer Entführung fest.

Ab und zu hörten wir jetzt unsere Namen in den Radionachrichten; wir erfuhren dadurch, daß man nach uns suchte und daß es in Tscheljabinsk und Moskau Leute gab, die an uns dachten. Heute wissen wir, daß auch die Fernsehsender, vor allem RTR und NTV (beides unabhängige Sender), über uns berichteten. Der offizielle staatliche Kanal ORT schwieg über unseren Fall und erwähnte lediglich unsere Moskauer Kollegen.

Die Gruppe reagierte schnell auf die Nachrichten und brachte uns in eine andere Wohnung, wo die Bedingungen sehr viel schlimmer waren. Immerhin: Das Radio wurde uns nachgeschickt. Und nach ein paar Tagen entsetzte uns ein weiterer Bericht: Ein Unbekannter mit kaukasischem Akzent habe den „obersten Verwalter unserer Stadt angerufen und zwei Millionen US-Dollar Lösegeld gefordert“. Wir wußten, daß niemand soviel für unsere Freilassung zahlen würde. Später wurde die Forderung auf 600.000 Dollar heruntergeschraubt; aber selbst das war für unsere Zeitungen entschieden zuviel...

Ende April hatten wir die Hoffnung auf Auslösung oder Rettung verloren, und Utrobin begann, einen Fluchtplan auszuarbeiten. Der einzige Weg in die Freiheit war das Fenster in unserem Zimmer. Unsere Wächter glaubten, es sei fest vernagelt, aber Utrobin hatte entdeckt, daß die untere Klappe unverschlossen war. Nachts rissen wir ein Laken in zwei Teile. Damit wollten wir uns vom Balkon abseilen. Utrobin sollte zur Straße laufen, und ich sollte mich in einem der benachbarten Hausflure verstecken. Alles schien einfach, aber als ich mir den riskanten Abseilakt vorstellte, bekam ich Panik... Utrobin beschloß, es alleine zu versuchen.

Meiner Meinung nach hatten wir die besten Chancen, wenn die Speznatz-„Zwillinge“ Dienst hatten: Sie waren zu selbstsicher, paßten kaum auf und rauchten Marihuana. Hasan und der „Intellektuelle“, die in der Nacht zuvor Dienst gehabt hatten, waren mit Unmengen Waffen, Dolchen und Granaten angerückt, als ob sie sich auf die Stürmung der Wohnung vorbereiteten. Die anderen Bewacher, Emil, Hizir und Timur, kamen oft mit ihren Freundinnen zur Arbeit, die uns meist eifriger bewachten als die Banditen selbst. Mir war klar, daß die Flucht während Usmans und Mowladis Schicht stattfinden mußte.

Am 6. Mai, morgens um fünf Uhr, öffnete Utrobin leise das Fenster und sprang auf den Balkon... Er verfing sich in den verdammten Weinranken, kam aber gut unten an. Ich kugelte mich im Bett zusammen und wartete... Um etwa neun Uhr passierte es. Jemand hämmerte laut gegen die Tür. Ich rannte nervös im Zimmer umher, beschloß dann aber, mich möglichst normal zu verhalten; ich ging auf den Flur und sagte: „Könnt ihr nicht hören, da ist einer an der Tür!“ Usman, der verzweifelt aussah, befahl mir mit einer Geste, zurückzugehen und mich zu verstecken.

Dann schwoll das Hämmern zu einem Donnern an: Die Spezialeinheit stürmte die Wohnung von zwei Seiten gleichzeitig! Es krachte, Glas splitterte, Stiefelgepolter... Ich begriff, daß ein paar schon in der Wohnung sein mußten, und fragte mich, ob sie schießen würden oder nicht. Sollte ich mich auf den Boden legen, wie im Film? Schließlich war ein Loch in der Tür, zuerst wurde ein Maschinengewehrlauf durchgestoßen, und dann waren sie plötzlich überall, Männer in Kampfanzügen, 20 oder 30. Aus dem Raum nebenan hörte man Rufe und Kampfgeräusche.

„Wo sind die Waffen?“ Einer der Retter kam angestürmt. „Hinter der Tür im Schrank an der Wand!“ Usman und Mowladi trugen schon Handschellen. „Wer sind Sie?“ – „Ich bin Journalistin.“ – „Machen Sie sich fertig.“ – „Und wer sind Sie?“ – „Wir sind vom MVD und vom Nationalen Sicherheitsdienst.“ Ich verließ das Haus durch ein Spalier von Scharfschützen (so etwas hatte ich bisher nur in italienischen Mafiafilmen gesehen). Utrobin traf ich am selben Tag noch im Hauptquartier des Nationalen Sicherheitsdienstes...

Die ersten Stunden der Freiheit begannen mit endlosen Verhören. Die Beamten der Staatsanwaltschaft wurden abgelöst von Milizionären, dann kamen die Vertreter der Sicherheitsdienste. Ich wußte nicht, wer wer ist; den KGB-Mann erkannte ich allerdings sofort, obwohl er sich nicht vorstellte: Ihn interessierte nicht die Entführung, er wollte etwas über meine Aktivitäten zu Hause wissen.

Utrobin unterstützte die Untersuchung sofort. Für ihn stand außer Frage, mit den Behörden zu kooperieren, damit unsere Entführer und alle, die auch nur im mindesten daran beteiligt waren, gefangengenommen und verurteilt werden könnten. Aber ich konnte Maschadows Befehl nicht vergessen: Geiselnehmer werden entweder zum Tode verurteilt oder lebenslang eingesperrt – wobei das erstere wahrscheinlicher war.

Ich hatte durchaus nicht vor, die Banditen zu idealisieren, und ich entdeckte an mir auch keine Anzeichen des Geisel-Syndroms, bei dem die Geisel sich mit den Terroristen identifiziert. Aber ich hatte die Menschen kennengelernt, mit denen ich zwei Monate eng zusammengewesen war.

Hasan war so alt wie ich. Er hatte eine Frau und zwei hungrige Kinder zu versorgen. Er hatte keine Arbeit, keine Rücklagen oder anderen Einkommensquellen...

Islam. Er hatte gesagt, er würde das „schmutzige Geld“ der Auslösesumme nicht einmal anfassen. Er hatte selber einmal ein Lösegeld zahlen müssen, als die Soldaten der Föderationsarmee ihm die Leiche seines Bruders mit abgetrenntem Kopf für 10 Millionen anboten.

Surkho. Er hatte bisher noch nicht kämpfen müssen und sagte einmal zu mir, daß er nur zwei Wünsche hätte: daß alle Menschen in einem freien Tschetschenien glücklich wären und daß er in einem Heiligen Krieg für dieses Ziel sterben könnte.

Usnan, der von den Speznatz-Leuten gefangengenommen worden war. Vor dem Krieg hatte er ein Polytechnik-Studium beendet. Er wollte Ökonom werden. Statt Büchern hatte er dann eine Waffe in die Hand genommen. Aber er war es auch, der einmal den Spruch losgelassen hatte: „Es ist leicht, die Waffen aufzunehmen, aber schwer, sie wieder niederzulegen.“

Maschadow hatte einmal gesagt, daß die Gesetze der Scharia [islamisches Recht, Anm. d. Red.] nur in einer zur Ruhe gekommenen, gut ernährten und erfolgreichen Gesellschaft Sinn machten. Wenn so viele Menschen kein Geld für Brot haben, kann man einem hungrigen kleinen Dieb nicht die Hand abhacken. Wenn der Krieg die Seelen verwüstet, alle moralischen Normen beiseite fegt und das Leben wertlos macht, ist Mord keine Strafe. Ich entschied mich gegen jede Kooperation.

Unsere Heimkehr, oder besser unser Treffen mit unseren eigenen Spezialeinheiten, fand noch in Grosny, am Sewerni- Flughafen, statt. General Tschernyschew und der Vertreter des russischen Präsidenten in Tschetschenien, Iwan Rybkin, behandelten uns fast liebevoll: Sie gaben uns zu essen, frische Kleidung, ein heißes Bad und ließen uns erst einmal schlafen. Die MVD-Leute waren ebenso freundlich und luden uns zu sich ein. Da gab es alles mögliche zu trinken, sogar einen guten Cognac aus einer lokalen Fabrik, an der die Föderationstruppen auf ihrem Weg zur Erstürmung der Stadt vorbeigekommen waren – und Weißwein in Plastikflaschen.

Utrobin und ich wurden getrennt eingeladen. Der „informelle Kontakt“ sollte uns weichmachen. Ihre Version der Ereignisse war, daß Utrobin nicht geflohen war, sondern die Chance bekommen hatte zu entkommen. Alles war von ihnen arrangiert worden; selbst die Erstürmung der Wohnung war ausschließlich MVD-Leuten zu verdanken.

Auch das Staatsdirektorat für Strafverfolgung, GUOP, in Moskau hämmerte uns ein, daß nicht etwa Alexander Utrobins heroischer Akt uns befreit hatte, sondern das Resultat einer erfolgreichen Operation war. Für sie ging es allein um die Rechtfertigung der Unsummen, die zur Aufrechterhaltung der russischen MVD- Präsenz in Grosny ausgegeben wurden.

Olga Bagautdinowa arbeitet als Reporterin für Satkin Metallurgist, Alexander Utrobin als Fotograf für Chelyabynsk Worker und Satkin Worker. Der Text ist aus Tagebuchauszügen und späteren Notizen zusammengestellt; er erschien zuerst in Dos'e na tsenzuru.