Galerienspiegel Moritz Götze – Serigraphie

Der 34jährige durchlief eine fast klassische DDR-Künstlerkarriere der Achtziger: Einstieg als Rockmusiker, erste Ausstellungen im kirchlichen Umfeld, daneben Handwerkerlehre und diverse Jobs zum Broterwerb. Parallel baute er eine Siebdruckwerkstatt auf, in der er seine comicnahen Seriegrafien knallbunt entwickelte. Grafik als Wille und Vorstellung. Eröffnung: Donnerstag, 19. März, 17 Uhr, Büchergilde Gutenberg, Besenbinderhof 61, bis 25. April

Rainer Kusebek – zuhausewerden

Die Archäologie imaginierter Orte ist das Spezialfeld des Bremer Künstlers: Konstruiertes und Gewachsenes werden in einem nichtlinearen Erinnerungsfries gekreuzt. Fern von fixen Ordnungskategorien will der Künstler mit seiner modernen Höhlenmalerei für reflektierte subjektive Annäherung an die Fund-stücke kultureller Überlieferung plädieren.

Eröffnung: Freitag, 20 Uhr, Künstlerhaus Hamburg-Bergedorf, Möörkenweg 18 b, bis 5. April

Bernhard Suhr – schwarze Horizontale

Sind Bild und Raum körperlich zu fassen? fragt der Hamburger Künstler und man möchte gerade rückfragen: Wie sonst?, da schlägt er dem Fragenden eine Sperrholzplatte entgegen. Solcher vier hat er beweglich an der Wand befestigt, auf der schwarze Horizontalen gemalt sind. Der Betrachter soll physisches Denken durch Umschlagen erfahren. Eröffnung: Donnerstag, 19. März, 15 Uhr, Koppel 66 (Souterrain), bis 27. März

Jim Avignon – How I Survived Capitalism

Interessante Frage, die der Berliner Künstler einfach beantworten kann: durch Assimilation. Den Kapitalismus hat er überlebt, indem er nicht nur die Love Parade, sondern seit kurzem auch die Flugzeuge der „Deutschen BA“mit Kunst bestückt. Folgerichtig stellt „der schnellste Maler Deutschlands“im Bistro einer Fernsehgesellschft aus. Eröffnung: Donnerstag, 19. März, 19.30 Uhr, MME, Bram-felder Str. 117, bis 17. Mai

Im Blick

Die Kurzführungen zu einzelnen Kunstwerken in der Kunsthalle sind so erfolgreich, daß sie nun zweimal täglich angeboten werden: um 12 und 15 Uhr (außer montags). ck