■ Vorschlag
: Der Physiker Michio Kaku spricht über die Welt im 21. Jahrhundert

Theoretische Physik ist nicht nur was für Spezialisten. Auch reine Schöngeister können sie ansatzweise begreifen – wenn sich jemand die Mühe macht, sie ihnen zu erklären. So hat es Stephen Hawking vor zehn Jahren mit seiner „Kurzen Geschichte der Zeit“ möglich gemacht, daß im Supermarkt über die Entstehung von schwarzen Löchern diskutiert werden kann. Und auch Michio Kaku, Professor für Theoretische Physik in New York, ist sich für Verständlichkeit nicht zu schade. Er forscht, unterrichtet, engagiert sich gegen Atomwaffen und beantwortet in seiner eigenen Radioshow und im Internet Fragen wie „Sind Zeitreisen möglich?“ [im Prinzip ja; Anm. d. Red.] oder diskutiert die Bedeutung von Wurmlöchern. Raumschiff-Enterprise-Fans wissen es längst: Diese Dinger gibt es wirklich! Es handelt sich um eine Art schwarzer Löcher mit Hinterausgang in andere Universen, eine andere Zeit – so genau weiß man es dann doch noch nicht. Aber wollten wir nicht schon immer mal hören, ob es nicht tatsächlich ein Paralleluniversum gibt, in dem wir unser Leben im Griff haben? Michio Kaku schließt es nicht aus.

Kaku schreibt verständliche Bücher über Quarks, zehn Dimensionen, Quantenmechanik und Positrone. Daß das Nichts vor dem Urknall auch schon instabil war – weshalb es dann zum Urknall kam –, kann ein tröstender Gedanke sein. In seinem neuesten Buch, das er heute abend mit einem Vortrag (in englischer Sprache) im Einstein Forum vorstellt, beschäftigt sich Michio Kaku allerdings mit den unmittelbaren Folgen, die Wissenschaft und Forschung in greifbarer Zukunft auf unser Leben haben werden. Dafür hat er sich mit anderen Forschenden darüber unterhalten, welche Erkenntnisse unser Leben im 21. Jahrhundert maßgeblich verändern werden. Sein Resümee: „Wir werden von passiven Beobachtern der Natur zu ihren aktiven Choreographen. Das Zeitalter des Entdeckens geht zu Ende, und die Epoche des Beherrschens beginnt.“ Darauf möchte man sich doch vorbereiten. Annette Jander

18.3., 19 Uhr, Einstein Forum, Am Neuen Markt 7, Potsdam