Die Chemie stimmt

■ BASF, Bayer und Novartis melden Rekordumsätze. Belegschaften schrumpfen

Berlin (taz/rtr/dpa) – BASF und Bayer haben 1997 Rekordumsätze erzielt: Mit 55,8 Milliarden Mark liegt der Ludwigshafener Konzern BASF wieder prächtig im Geschäft – im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete er ein Umsatzplus von 14 Prozent. Nach Abzug der Steuern bleibt ein Reingewinn von 3,2 Milliarden Mark übrig, gleich 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aktionäre können sich freuen: Sie bekommen statt 1,70 Mark bisher jetzt 2 Mark Dividende pro Aktie.

Bayer steht kaum zurück: Er verkaufte 1997 Pillen und Farben im Wert von 55 Milliarden Mark – ein Umsatzplus von 13 Prozent. Insgesamt bleibt dem Konzern nach Abzug der Steuern ein Reingewinn von 2,9 Milliarden Mark übrig. „Noch niemals zuvor ist unser Konzern in einem Jahr so stark expandiert“, sagte Bayern-Chef Manfred Schneider stolz. Bayer sei zudem offen für Milliarden-Zukäufe oder Fusionen. Der vollen Kriegskasse sei dank.

Bayer-Aktionäre sollen eine Dividende von 1,90 Mark bekommen; beim letzten Mal waren es noch zwei Groschen weniger. Weniger erfreulich ist die Entwicklung für die Belegschaft. Es wird entlassen, wenn auch „deutlich unter 1.000“ Mitarbeiter, sagte Schneider.

Doch gestern eine weitere Bilanzvorstellung stahl den deutschen Chemieriesen die Show: Novartis, der Zusammenschluß der Schweizer Pharma- und Chemiekonzerne Ciba und Sandoz, steigerte im ersten Jahr seiner Existenz den Reingewinn um 43 Prozent auf mehr als 5,2 Milliarden Franken (6,4 Milliarden Mark). Laut Konzernchef Daniel Vasella wurden 1997 Einsparungen von mehr als einer Milliarden Franken erzielt – unter anderem durch den Abbau von 9.100 Stellen. aje