Alles in einem – und das immer kleiner

■ Neuigkeiten auf der Cebit: die Telefonuhr, ein Autokatalog und der Gründerstammtisch

Berlin (taz) – Weltbewegend neue Sachen gibt es wohl auf der Cebit nicht zu bewundern. Aber einige Kombinationen hätten auch manchem „James Bond“-Film gut angestanden. So präsentierte die SMH/Swatch AG diese Woche stolz Swatch Talk, die erste Swatch-Uhr mit eingebautem Telefon. In die gleiche Kerbe schlägt auch Beep Midi, der kleinste Pager der Welt, der sich ebenfalls in einer Swatch versteckt.

Beliebt ist auch die Kombination eines Personal Digital Assistants (PDA) mit anderen Knöppers. Solch einen elektronischen Adressen-Kalender baut Nokia schon länger in ein Mobiltelefon ein, nun folgen unter anderem Philips und Sharp. Bei den beiden Firmen fehlt die Zahlen-Tastatur. Statt dessen findet der Käufer einen Bildschirm, auf dem mit einem Stift druckempfindliche Tasten angetippt werden. Sony wiederum hat einen PDA mit einem Trainer für die Kämpfer von Computerspielen ausgerüstet – da können die Kiddies gleich ihre Termine für die digitalen Schlachten am PC auf zeitgemäße Art managen.

Die März-Cebit ist ja hauptsächlich für Firmen gedacht, die Cebit Home folgt im Herbst. Trotzdem werden sich die Freaks am Intel-Stand drängeln, um den neuen Merced-Chip zu bewundern. An dem entwickeln die PC- Könige noch, aber es wird eine Software-Simulation zu sehen sein. Der Merced schiebt 64-Bit-Daten gleichzeitig aus sich rein und raus und ist damit theoretisch doppelt so schnell wie das derzeitige Intel- Rennpferd Pentium II. Auf die Frage, wer die immer schnelleren Chips braucht, hat die Software- Industrie auch schon eine Antwort gefunden: die aufwendige Spracherkennung zum Beispiel. Neben den Vorreitern Dragon Systems und IBM zeigen auch kleinere Firmen Anwendungen. Bisher hören Computer meist auf Fachleute wie Ärzte, die ihre Befunde ohne Sekretär ins Mikrofon diktieren. Doch auch Computer und Haushaltsgeräte sollen künftig überall aufs Wort gehorchen.

Auch die Autoindustrie ist auf der Cebit dabei. Daimler Benz hat gar das virtuelle Fahrzeug ausgerufen. Ein Supercomputer samt Flachbildschirm an einem Schwenkarm soll das nach den Kundenwünschen maßgeschneiderte Fahrzeug direkt beim Händler darstellen – ein dreidimensionaler Katalog sozusagen.

Wer zwischen all den erfolgreichen und zukunftsgläubigen Cebit- Leuten sein Glück selbst in die Hand nehmen will, kann dies beim Gründerstammtisch tun. Die Computerzeitschrift Chip veranstaltet ihn vom 19. bis 25. März täglich zwischen 15 und 16 Uhr auf dem Stand der Multimediafirma 1&1 in Halle 6. rem