Übliche Versteigerung

Die leerstehende Villa an der Elbchaussee 56 soll „in allernächster Zeit“als Wohnhaus verkauft werden. Das bestätigte gestern der Rechtsdezernent und stellvertretende Bezirksamtsleiter von Altona, Klaus Leven. Das Haus, in dem bis Anfang Dezember das Katasteramt untergebracht war, werde an den Meistbietenden veräußert. Es gehört der Stadt.

Vorwürfe, die Stadt wolle mit dem Gebäude spekulieren und es trotz großer Wohnungsnot womöglich als Gewerbeobjekt verschachern, wies Leven zurück. Es sei „normal“, im „Meistgebotsverfahren“zu verkaufen. Im übrigen, so der Dezernent, „sollte es auf eine Wohnnutzung hinauslaufen“. Genauere Auskünfte – über den angestrebten Mindestpreis oder darüber, ob der neue Eigentümer Teile des Grundstücks bebauen darf – könne er derzeit nicht geben, weil der Bebauungsplan, „von dem das alles abhängt“, noch nicht verabschiedet sei. In einem Planentwurf schlägt der Bezirk im hinteren Bereich des knapp 3700 Quadratmeter großen Grundstücks eine zusätzliche dreigeschossige Wohnbebauung vor.

Die Villa in städtebaulicher Sahnelage war am vorigen Samstag von einer Gruppe namens „gauche caviar“(frz. linker Kaviar) aus Protest gegen Wohnungsnot und Leerstand für sechs Stunden besetzt worden. Nachdem Bezirk und Innenbehörde kompromißlos mit Räumung und Strafanzeige gedroht hatten, verließen die rund 50 Personen das Haus.

Einige von ihnen fordern nun ein klärendes Gespräch mit der Amtsleitung. „Ich“, zeigte sich Leven aufgeschlossen, „habe damit kein Problem“. Allerdings müßten die Diskussionspartner „schon ihren Namen nennen“.

Nicht mehr herausfinden konnte das Liegenschaftsamt gestern, von wem und wann die Stadt das Gebäude erworben hatte. hh