Durchschnittlich beheizt

■ Heizkostenspiegel soll Vermieter zu Investitionen ins Energiesparen motivieren

Mit einem Heizkostenspiegel möchte der Hamburger Mieterverein dazu beitragen, daß Bewohner von Mehrfamilienhäusern Energie und damit Nebenkosten einsparen. Die Übersicht, vergleichbar mit dem Mietenspiegel, soll Vermietern und Mietern die Vorteile aufzeigen, die eine Investition in moderne Heizungsanlagen und Wärmedämmung bietet.

Das Prinzip der Kommunalen Heizspiegel hat die Münchner ArbeitsGruppe Energie (AGE) entwickelt, finanziell unterstützt vom Umweltbundesamt. Die Idee: Die meisten Mieter wissen nicht, ob ihre Heizkostenabrechnung besonders hoch, niedrig oder einfach durchschnittlich ausfällt. Mit der geplanten Statistik hätten sie einen Vergleichsmaßstab.

Die meisten Mieter zentralgeheizter Wohnungen, so zeigten erste Untersuchungen der AGE, zahlen pro Quadratmeter und Monat rund 1 Mark 20 an Heizkosten. Die teuersten zehn Prozent der Haushalte liegen jedoch fast beim doppelten Preis. Mindestens bei ihnen sieht AGE-Mitarbeiter Johannes Hengstenberg „Handlungsbedarf“und rät Mietern zum vertraulichen Gespräch mit ihren Vermietern – mit dem Kostenspiegel als „Argumentationshilfe“unter dem Arm.

Je höher der heutige Verbrauch, umso größer könnte künftig die monatliche Kostenersparnis ausfallen; umso schneller also lohnt sich die Investition für Vermieter (wegen höherer Miete und Wertsteigerung des Gebäudes) wie Mieter (wegen geringere Nebenkosten). Weitere Vorteile: Die Umwelt profitiert vom entsprechenden geringeren Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid. Und die Veränderungen an Wärmedämmung und Heizungen kommen Handwerksbetrieben vor Ort zugute.

Der Hamburger Mieterverein bittet Bewohner von zentralgeheizten Mehrfamilienhäusern bei der Erstellung des Berichtes um Hilfe. Auch Nicht-Mitglieder können eine Kopie ihrer Heizkostenabrechnung einschicken, mit Angaben zu Wohnungsgröße und Art der Heizung (zum Beispiel Öl, Gas oder Nachtspeicher). Als Gegenleistung beurteilt der Mietervereien, ob die Rechnung überteuert ist.

Achim Fischer

Mieterverein zu Hamburg, Glockengießerwall 2, 20095 Hamburg.