Lokalkoloratur

Jo Müller soll Miete zahlen. Und zwar hurtig, findet die Grundstücksgesellschaft Sprinkenhof AG. Schließlich hat Müller, GAL-Mitglied und Bundestags-Kandidat für den Wahlkreis Altona/Elbvororte, jahrelang in einem der Häuser des Unternehmens seine Hamburger Rundschau hergestellt. Erst im Januar ist die Wochenzeitung ausgezogen aus der Lagerstraße 30; zurückgeblieben sind Mietrückstände von rund 20.000 Mark und eine gefrustete Sprinkenhof AG. Das stadteigene Unternehmen will nun Konkursantrag gegen die Rundschau stellen. Soll sie doch, bleibt Geschäftsführer Müller gelassen: „Ich werde mich mit der Sprinkenhof AG vergleichen.“Schließlich sei es nicht so, daß man nicht zahlen wolle. Nur hapere es leider an Geld. Die wirtschaftliche Lage der Rundschau ist eben mies, und daran ändert auch der Umzug zur Verlagsgesellschaft „Himmelblau“nichts. Außerdem habe er weitere 25.000 Mark Schulden bereits bezahlt. Und das ist immerhin mehr als die halbe Miete. juw