Opec könnte den Ölpreis hochtreiben

■ Nicht-Mitglied Norwegen will die Förderung ebenfalls drosseln

Wien (dpa) – Seit gestern treffen sich die Ölminister des Opec- Kartells in Wien, um die Weltmarktpreise für Rohöl hochzutreiben. Einen ersten Erfolg konnten sie verbuchen: Unmittelbar vor der Krisensitzung der Erdölminister der Opec hat das Kartell über einen Preissprung für Opec-Öl berichtet. Ein Barrel (159 Liter) habe in der vergangenen Woche durchschnittlich 13,20 Dollar gekostet, knapp zwei Dollar mehr als in der Woche zuvor, erklärte das Opec- Sekretariat am Montag in Wien. Am vergangenen Freitag seien es sogar 14,13 Dollar gewesen.

Während die Opec-Minister noch um eine offizielle Vereinbarung zur Kürzung ihrer Förderungen rangen, hat Norwegen die Drosselung seiner Ölförderung angekündigt. Der weltweit zweitgrößte Ölexporteur, der nicht der Opec angehört, werde unmittelbar nach Ostern beginnen, 100.000 Barrel am Tag weniger zu produzieren, stellte das Energieministerium in Aussicht. „Wir wollen ein Signal an die Welt geben, daß wir die Lage für ernst halten“, begründete Energieministerin Marit Arnstadt diesen Schritt.

Ein zentrales Problem bei der angestrebten Förderkürzung der Opec dürfte Venezuela darstellen, das in den letzten Monaten um ein Drittel mehr Öl als seine Opec- Quote produziert hatte.