Unterm Strich

„Titanic“ will und will nicht untergehen. Nach dem Kinofilm schlägt jetzt auch der Soundtrack alle bisherigen Verkaufsrekorde, wie man so sagt. Über 16 Millionen CDs wurden weltweit zwecks postvisuellen Weiterschmachtens verkauft. Damit sei das Album „Titanic“ das erfolgreichste Filmmusikalbum aller Zeiten, bestätigte Sony Classical am Dienstag in Frankfurt am Main – und meint mit dem vollmundig- modischen „aller Zeiten“ vermutlich die Vergangenheit. In Deutschland wurden Stücker eine Millionen Exemplare des Soundtracks verkauft, der sowohl für die beste begleitende Filmmusik als auch für den besten Song – „My Heart Will Go On“ von Celine Dion – mit einem Oscar ausgezeichnet worden ist. Und weil das alles so schön ist, und weil Geldverdienen noch viel schöner ist, will Sony Classical im Herbst ein zweites „Titanic“-Album herausbringen und das „Titanic“-Orchester auf Welttournee schicken. Noch Fragen?

Nicht untergehen soll auch das einstige Wohn- und Arbeitsgebäude von Wassily Kandinsky und Paul Klee in Dessau. Am 7. April soll mit der Rekonstruktion des Gebäudes in der Ebertallee begonnen werden, dessen erste Bewohner Kandinsky und Klee waren. Walter Gropius ließ es 1926 zusammen mit zwei weiteren Doppelhäusern und seinem eigenen Wohnhaus unweit des Bauhauses in einem kleinen Kiefernwäldchen errichten. Die beiden Künstler lebten hier mit ihren Familien bis zur Schließung des Bauhauses im Jahr 1932. Die Aufnahme der Gropius-Häuser in die Weltkulturerbeliste der Unesco Ende 1997 und die Expo 2000 begünstigten die Rekonstruktion. Die denkmalpflegerische Sanierung hat inzwischen die von Klee und Kandinsky beeinflußte ursprüngliche Farbgestaltung der Innenräume ans Tageslicht gebracht. Bis 2000 soll alles fertig sein.

Die Dresdner Gemäldegalerie Neue Meister zeigt bisher unbekannte Bilder aus den Tiefen der Depots in einer Studioausstellung. Das Publikum solle so jene „Sammlungsbestände kennenlernen“, die sonst aus Platzgründen verborgen bleiben. Seit gestern stellt die Galerie Werke des Dresdner Malers Carl Gottlieb Peschel (1798 bis 1879) zu dessen 200. Geburtstag vor. Bis zum 26. April sind dort biblische Historienbilder zu sehen, die schon Mitte des 19. Jahrhunderts zum Gründungsbestand der Dresdner Gemäldesammlung gehörten.

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