Zeichen der Zeit erkannt

■ betr.: „Der Preis der Macht“ von Jürgen Gottschlich, taz vom 28.3. 98

Während die taz angesichts außerordentlich schwieriger wirtschaftlicher Probleme die Zeichen der Zeit erkannt hat und sich nun durch starke Sponsoren wie Bundeswehr und Atomwirtschaft den Rücken stärken läßt, lassen die Grünen mehrheitlich solche Weitsicht vermissen und befinden sich daher zu Recht „im Sturzflug“.

Nur einige wenige grüne Politprofis erkannten, daß „die Macht ihren Preis hat“. Sie votierten für eine Vorwärtsverteidigung durch die Bundeswehr in Bosnien und jetzt via Nato bis an die russische Grenze, sie lassen als Polizeipräsidenten auch mal einen Castor durchprügeln.

Leider ist ein Teil der Partei über das infantile Stadium der „Gründerzeit“ noch nicht hinausgekommen, mäkelt noch am Auto rum, verlangt unverschämte Benzinpreise, gar Besteuerung von Flugbenzin, und setzt sich dann noch unerlaubt auf Schienen.

Daß dabei das große Ziel der Parteigründung, nämlich die Bundestagswahl 1998 und die Machtergreifung durch Joschka Fischer, völlig aus dem Blickfeld gerät, scheint solche Parteichaoten nicht zu stören. Zum Glück gibt es taz- Autoren, die mahnen. Vielen Dank. Uli Schleh, Sindelfingen