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Cuxhavener GebäckGuildo ungeliebt

■ Bäckerin mag Sänger nicht , dafür aber die Kult-Nußecken von Guildos Mama

Cuxhaven. Piep, piep, piep, Angelika hat Guildo – nicht - lieb. Aber Angelika Tiedemann (45) ist Chefin der – so versichert sie – einzigen Bäckerei in Cuxhaven, die „Meister-Nußecken“nach dem Originalrezept von Lotti herstellt. Lotti, das ist die Mutter des „schrägen“Schlagerstars Guildo Horn. „Das charmante an diesen Kult-Nußecken ist, daß sie nach einem ganz normalen, gut bürgerlichen Hausfrauenrezept hergestellt werden, fachlich nichts Besonderes“, verrät die Bäckerin. Das Besondere sei eben der Kult um dieses Gebäckstück.

Wenn es nach der Musik ginge, müßte Bäckerin Angelika eher Mozartkugeln anbieten oder ähnliche „klassische Teilchen“. Denn sie liebt klassische Musik, „bis auf Wagner. Ich persönlich stehe überhaupt nicht hinter Guildo Horn“, betont sie. Ihre drei Kinder und eine Stammkundin hätten sie überredet, die Kult-Ecken mit ins Angebot aufzunehmen. „Meine Kinder finden zwar Guildo Horn auch nicht gut, aber sie finden es toll, wie er vermarktet wird.“Die Stammkundin stammt aus Trier, der Heimatstadt des „Meisters“, wie die Fans ihren Guildo nennen. Von dort hat sie nach einem Urlaub das Originalrezept des „Piep-Show-Gebäcks“mitgebracht und der Cuxhavener Bäckerei überlassen.

„Die Nußecken gehen an sich sehr gut, und die Dinger schmecken auch“, sagt Angelika Tiedemann. Aber eigentlich sei Nußgebäck in Norddeutschland nicht der Renner, „eher im Süden“. Was mit den Nußecken geschieht, wenn der Schlagerstar als Vertreter Deutschlands am 9. Mai im englischen Birmingham beim Grand Prix d'Eurovision“mit seinem „Piep, piep, piep – Guildo hat euch lieb“durchfällt, weiß die Bäckerin nicht. „Aber vielleicht werden sie dann berühmter als der Sänger“, meint sie.

dpa

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