■ Soundcheck
: Unwound / Mouse On Mars/Oval / Jolly & The Flytrap

Heute abend: Unwound. Man mag es kaum glauben, aber wenn es Unwound nicht gäbe, wäre eine großartige Band wie Sleater-Kinney vielleicht nie berühmt geworden. Denn Kill Rock Stars, das Label aus Olympia, bei dem die Platten der Sleaters erscheinen, war bis 1991 ein reines Spoken-Word-Label. Doch dann begeisterte sich Labelbesitzer Slim Moon für ein lokales Indie-Rock-Trio derart, daß er beschloß, einen Sampler mit großen Namen wie Nirvana, Melvins und Bikini Kill zu veröffentlichen, um Unwound (Foto) bekannt zu machen. Dies ist bis heute kaum gelungen. „We regret to say, it is indeed a shame/That while you were around, no one noticed“, singen Unwound auf Lifetime Achievement Award und könnten sich damit auch selbst meinen. Die Musik transportiert den Hörer zurück in Zeiten, als Indie-Rock noch wichtig genommen wurde und Platten von Sonic Youth oder Fugazi Ereignisse waren. Doch in ihrer von zischenden Becken angetriebenen dunklen Wut klingen Unwound eigen, und in Instrumentals wie der „Sonata For Loudspeakers“gelingen ihnen Momente von erstaunlicher Schönheit. Felix Bayer

21 Uhr, MarX

Heute abend: Mouse On Mars/Oval. Das Docks hat eine neue Bühne. Naja, beinahe. Eigentlich wird nur die Tanzfläche zum Konzertraum umfunkioniert, in deren Mitte dann eine achteckiges Podest prangt. Für Rockbands könnte das problematisch sein, Elektronik-Ensembles wie Mouse On Mars oder Oval können daraus Vorteile ziehen. Das Docks, wo heute ganz kurzfristig die Köln-Connection auftritt, heißt abgespeckt übrigens Doxx.cbu

20 Uhr, Doxx

Heute abend: Jolly & The Flytrap. Keine neue Bühne, keine Computer, alles beim alten also im gemütlichen Bretterverschlag am Hafen. Gut so, denn aus der Schweiz reist ein Ensemble an, das gegen den kalten Wind in den Bergen zwar HipHop-Wollmützen trägt, ansonsten aber wenig von elektronischen Novelties hält. Folkpop mit allerlei Gimmicks spielen Jolly & Flytrap.cbu

22.30 Uhr, Pudel Club