Unterm Strich

Der italienische Architekt Renzo Piano erhält den diesjährigen Pritzker-Preis, der als höchste Architektur-Auszeichnung gilt. Piano hat sich unter anderem mit dem Entwurf des George-Pompidou-Zentrums in Paris und der Menil Collection in Houston in Texas einen Namen gemacht. Nach einem Bericht der „New York Times“ vom Montag soll dem Italiener der Preis am 17. Juni bei einer Feier im Weißen Haus in Washington überreicht werden. Die mit 100.000 Dollar dotierte Auszeichnung wurde von Jay Pritzker ins Leben gerufen worden. Piano hat 1971 zusammen mit Richard Rogers den internationalen Wettbewerb für ein Museum und eine Bibliothek im Zentrum von Paris gewonnen.

Gestorben: der amerikanische Saxophonist George Howard, einer der herausragenden Vertreter des Smooth-Jazz. Nach einem Bericht der „The New York Times“ vom Montag erlag der 41jährige bereits am 22. März in einem Krankenhaus in Atlanta den Folgen einer Krebserkrankung. Howard gab im Lauf seiner Solokarriere, die er 1979 begann, mehr als ein Dutzend Alben heraus. Er wurde mit Platten zweimal für den „Grammy“ nominiert. Der Saxophonist hatte seine Karriere mit klassischer Musik als Klarinettist begonnen, wechselte zum Fagott und schließlich zum Sopran-Saxophon, bevor er als 15jähriger mit Rhythm-and-Blues-Bands wie First Choice und Harold Melvin and the Blue Notes auf Tournee ging.

Der Münchener Verleger Herbert Burda versucht, die Auslieferung des Buches „Alle meine Deutschen“, eine satirische Porträtsammlung von Willi Winkler, der auch Autor dieser Zeitung ist, zu verhindern. Das teilte der Alexander Fest Verlag mit, in dem das Bestiarium, wie das Buch im Untertitel heißt, erschienen ist. Über seinen Rechtsanwalt hat Burda den Verlag, der das Buch soeben auf den Markt gebracht hat, eine sogenannte Unterlassungsverpflichtungserklärung – ein wahrlich angsteinflößendes Wort – zugeschickt. In dieser soll der Verlag unterschreiben, daß er in der gesamten Auflage die Textpassage schwärzen lassen wird, derzufolge Burda eine Fluggesellschaft erworben hat. „In diesem Buch“, heißt es in dem Burda-Schreiben, „werden ihm Rahmen des Abschnitts ,Ein Mann, zwei Finger, ein Tagebuch: Helmut Markwort‘ zahlreiche beleidigende und schmähende Aussagen verbreitet.“ Dagegen lasse sich freilich nichts ausrichten, meint der Alexander Fest Verlag. Zumindest ist das nicht ohne weiteres justitiabel. Die „falsche Tatsachenbehauptung“ hingegen, die Burda nun zum Anlaß nimmt, aus dem Fall eine „Rechtsangelegenheit“ zu machen, sei eine eher unbedeutende. „Gelegentlich“, heißt es dort, „erwirbt Burda eine Fluggesellschaft oder ein Druckhaus, gründet eine Zeitschrift oder einen Online-Service, denn die Zukunft liegt auch für ihn in den neuen Medien.“