■ beiseite
: Filmtage

Die guten Verbindungen zu unseren nordländischen Nachbarn haben eine Tradition, die sich bis in die mittelalterlichen Tage der Hanse zurückverfolgen lassen: Vom Baltikum bis nach Bergen beherrschte die mächtige Organisation der Kaufleute einst den Handel an Ost- und Nordsee. Was also lag näher, als im ehemaligen Hansezentrum Lübeck auch die kulturellen Beziehungen zu Skandinaviern und Balten besonders zu pflegen: So findet mit den „Nordischen Filmtagen Lübeck“ alljährlich im Herbst ein Festival statt, das sich ganz der Präsentation des Kinos der nordischen Staaten verschrieben hat. Und da gelegentlich auch Politiker den völkerverständigenden Wert des Kulturaustausches zu würdigen wissen, wurde ein Teil des Programms mit Unterstützung des Ministers für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten bislang stets im Bonner „Kino in der Brotfabrik“ nachgespielt. Doch der Regierungsumzug macht auch vor kulturellen Veranstaltungen nicht halt – weshalb sich nunmehr das Berliner Publikum freuen darf. Das Arsenal-Kino, Spielstätte der Freunde der Deutschen Kinemathek, zeigt die kleine Auswahl von Spiel- und Dokumentarfilmen aus dem hohen Norden an vier Tagen noch bis zum 27. April. Lars Penning