Geld für Palast-Sanierung

■ Haushaltsausschuß gibt Mittel für Palast der Republik frei. Zukunft des Areals ungewiß

Der Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages will in seiner Sitzung am 6. Mai die Mittel für die geplante Asbestsanierung des Palastes der Republik freigeben. Damit ist kann das Gebäude am Schloßplatz bis auf die Stahlträgerkonstruktion abgetragen werden. Das Geld war seit Monaten blockiert. Ursprünglich habe der Haushaltsausschuß für die Freigabe eine detaillierte Nutzungskonzeption verlangt.

Der Haushaltsausschuß begnügt sich mit dieser Entscheidung mit einem Kompromiß: Demnach reicht den Parlamentariern vorerst die zwischen Bonn und Berlin vereinbarte Formel, daß auf dem Gelände des ehemaligen Hohenzollernschlosses unter anderem ein Konferenzzentrum, eine Bibliothek, ein Gästehaus und Büros entstehen könnten.

Für die genaue städtebauliche Neugestaltung wollen der Bund und das Land einen Architektenwettbewerb ausloben, nach dem endgültig entschieden werden soll, wie die neue Mitte der Stadt aussehen wird. Kürzlich hatte Bundesbauminister Eduard Oswald (CSU) dafür plädiert, den Palast der Republik ganz abzureißen. Kritiker des Oswald-Plans fürchten, daß mit der Asbestsanierung zugleich die Würfel für den Abriß fallen.

Für die eigentliche Asbestsanierung sind 91 Millionen Mark vorgesehen. Die vollständige Beseitigung des krebserregenden Stoffes soll im August oder September beginnen. Komplett sind die 720 Tonnen Spritzasbest voraussichtlich erst Ende des Jahres 2000 entsorgt. Der Palast der Republik ist seit 1990 geschlossen. rola