■ Cash & Crash
: Umwelt ohne Minus

Nürnberg (taz) – „Wir haben ein klassisches Nullergebnis erzielt.“ Horst P. Popp, Vorstandssprecher der Nürnberger Umwelt Bank AG, ist mit dem Verlauf des ersten Geschäftsjahres als Vollbank vollauf zufrieden. Statt des erwarteten Minus von 1,4 Millionen Mark weist der erste testierte Jahresabschluß der Umwelt Bank keine Verluste auf. Von dem 57.000 Mark Bruttogewinn fließen den 700 stillen Gesellschaftern abzüglich der Ertragssteuern 19.000 Mark zu.

Am 7. Januar 1997 erhielt die Umwelt Bank mit einem haftenden Eigenkapital von 38 Millionen Mark vom Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen die uneingeschränkte Vollbanklizenz. „Ökologie darf Rendite nicht ausschließen“, lautete die Devise. Im Zentrum steht die Finanzierung von „zukunftsweisender Umwelttechnologie“. Mit einem Geschäftsvolumen von 86 Millionen Mark und Kreditzusagen von 49 Millionen konnte die junge Bank ihre Planzahlen leicht übertreffen.

Im Provisionsgeschäft übertraf man gar die Erwartungen um das Sechsfache. Der Überschuß betrug vor allem aufgrund des erfolgreichen Vertriebs des überdimensionalen Windparks Cuxhaven-Nordleda 1,7 Millionen Mark. Hinter der ökologischen Baufinanzierung mit 48,5 Prozent der Summe der vergebenen Kredite steht die Windkraft mit 45,5 Prozent an zweiter Stelle. Photovoltaik, Wasserkraft und Blockheizkraft bringen es zusammen nur auf 3,3 Prozent. Von den 50 Millionen Mark, das Privatpersonen bei der Umwelt Bank angelegt haben, liegt mit 30,4 Millionen der Löwenanteil auf dem täglich fälligen „Umwelt Plus“-Konto oder den diversen Sparbüchern und -briefen. 14,3 Millionen flossen in vermittelte Beteiligungen an ökologischen Projekten und 5,1 Millionen in Umweltfonds sowie den Verkauf der Umwelt- Bank-Aktie, die bislang 3.800 Käufer gefunden hat. BSI