Öko-Audit im Industriepark am Main

■ Fünf Tochterfirmen der Hoechst AG erhalten erstmals EU-Umweltzertifikate

Frankfurt/Main (taz) – Industriepark Höchst nennen sich heute die Tochtergesellschaften der Hoechst AG, die auf dem Stammgelände der Firma in den Stadtteilen Höchst und Griesheim ihre Werke betreiben. Und weil ein Park auch ein Ökotop ist, haben sich fünf dieser Tochtergesellschaften der Hoechst AG dem sogenannten Öko-Audit unterzogen, der Umweltprüfung nach den Regeln der EU.

Dabei handelt es sich um Hoechst Marion Roussel (HMR), Celanese GmbH, Hostalen Polyethylen GmbH, Solvay Fluor und Derivate GmbH und Infra Serv Höchst. Und alle haben „bestanden“, wie HMR gestern stellvertretend auch für die anderen Töchter berichtete. Teilweise handelt es sich dabei um Fabriken, die früher zu den störanfälligsten der alten Hoechst AG zählten. Vorgenommen wurde das Öko-Audit von den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Gerling Consult und Arthur D. Little. Mit der Zertifizierung und der Eintragung in das europäische Standortregister nach dem Öko-Audit-System wird den neuen Firmen jetzt bescheinigt, daß ihre Umweltpolitik, ihr Umweltmanagement und ihr Umweltprogramm den Vorgaben der EU entsprechen. Die Laudatio hielt denn auch der Umweltdezernent der Stadt Frankfurt, Tom Koenigs (Grüne).

Der Geschäftsführer Technik von HMR, Rainer Dickhardt, legte dabei Wert auf die Feststellung, daß die Beteiligung am Öko-Audit auch ein Beitrag zur Begrenzung der „Normenvielfalt“ beim Umweltschutz sein müsse. „In Deutschland gibt es mehr als 8.000 Vorschriften auf dem Gebiet der Anlagensicherheit und des Umweltschutzes. Wir hoffen jetzt, daß unsere eingegangene Selbstverpflichtung über das Öko-Audit von den Behörden auch anerkannt wird“, sagte Dickhardt. Das Umweltprogramm von HMR (Pharma) umfasse schließlich 88 Einzelmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von rund 90 Millionen Mark. kpk