Demofahrt mit Nachspiel

■ Neonazis griffen Antifas auf Autobahn-Rastplatz an. Drei Verletzte, kaputter Bus

AntifaschistInnen aus Hamburg und Schleswig-Holstein, die am Freitag vormittag in Leipzig gegen den NPD-Aufmarsch demonstriert hatten, sind am Abend des gleichen Tages auf ihrer Rückfahrt nach Hamburg von Skinheads und Neonazis angegriffen worden. Der Überfall ereignete sich auf der Autobahnraststätte Stolpe in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Neonazis aus Hamburg und Schleswig-Holstein gehörten zu einem Konvoi des Norderstedter Busunternehmens Herbert Greve, das ebenfalls aus Leipzig zurücckam. Nach Augenzeugenberichten scherte einer der drei Busse aus dem Konvoi aus, bog von der Autobahn ab und fuhr mit Lichthupe und hoher Geschwindigkeit auf die Raststätte. „Kaum waren die Türen geöffnet, stürmten rund 30 Skinheads und militante Neonazis heraus und griffen uns mit Flaschen und Steinen an“, berichtet eine Antifaschistin. „In letzter Sekunde gelang unserem Fahrer die Flucht.“Mehrere Scheiben des Busses wurden bei dem Überfall zertrümmert, drei Personen durch umherfliegende Glassplitter und Flaschen verletzt.

Der alarmierten Autobahnpolizei gelang es, den Bus wenig später auf der Autobahn zu stoppen und die Personalien des Fahrers und der Insassen aufzunehmen. Gegen das Norderstedter Busunternehmen wurde Strafantrag gestellt.

Greve stellt seine Fahrzeuge offenbar gern Neonazis und ihren Kadern zur Verfügung. Schon im Februar charterten Neonazikader wie Friedhelm Busse und Thomas Wulff seine Busse für die Fahrt zum Passauer NPD-Parteitag. Herbert Greve, der selbst mit in Leipzig war, will von dem Vorfall nichts mitbekommen haben. Die NPD-Anhänger hätten sich „vorzüglich benommen“. oh/kva