Mittendrin das Klo

■ Der Umbau des Bahnhofs hat begonnen

„Tätärätäää!“saxophonte gestern eine 20köpfige Rentnerband der Deutschen Bahn (DB) zwecks Umbaubeginns des Bremer Hauptbahnhofs: Für die kommenden zwei Jahre wird das 109 Jahre alte Gebäude jetzt zur Großbaustelle. „Dann schon lieber Presslufthämmer“stöhnte nicht sehr nett eine Angestellte im „Pressezentrum“– und mußte nicht lange darauf warten: Zum feierlichen Anlaß bohrten sich Bremens Bausenator Bernt Schulte und der Chef des Geschäftsbereiches Personenbahnhöfe bei der DB, Martin Lepper, in einem Betonbrocken.

Drei Umbauphasen plant die Deutsche Bahn. Als erstes werden die Tunnel unter den Schienen zu einer Einkaufspassage zusammengelegt: Das alte „Nadelöhr“gen Irgendwo werde nun eine echte innerstädtische Verbindung zwischen City und Bürgerweide, sagt Martin Lepper. Dies habe der Bremer Senat hartnäckig durchgesetzt. 70 Prozent der Läden in der Passage seien schon vergeben, sagt Pressesprecher Hans-Jürgen Frohns: „Fingerfood, Sportsachen, kein Sex & Crime.“Dann wird die Empfangshalle entkernt, um die alte Bausubstanz hervorzuholen, so der Bahnhöfe-Chef: Dies sei der Wunsch der Menschen.

Und in der Mitte der Empfangshalle entsteht ein großer Service-Point, vielleicht mit Eiscafé und mit zwei „Nonfood-Shops“, ganz aus Glas, über eine Außentreppe besteigbar – nur die Toiletten in der Mitte bilden einen undurchsichtigen Kern. Kosten wird das Ganze 130 Millionen Mark, ein Fünftel trägt die Stadt Bremen. ritz