Galerienspiegel

Auf dem Schiff „Treue“, der neuen Kunsthochschul-Dependance, herrscht auch bei Flaute keine Sommerpause. „Die Unmöglichkeit der Bilder“ ist das Thema von Professor Lengers Vortrag heute am mittwöchlichen „Jourfix“ (19 Uhr). Wem das zu unwahrscheinliche Theorie ist, für den bleibt die Installation von Michael Pijarov (bis 31. Juli). Vollkommen ab und davon geht es dann zum Wochenende mit der „Live Neuwerk Tranceport Party“ mit fünf DJs durchgehend von Donnerstag, 22 Uhr bis Sonntag nacht. Treujanisches Schiff, Ponton an der Fischmarkthalle.

An einem der Hamburger Verkehrsbrennpunkte demonstriert sich seit gestern unübersehbar das blaue Hinweisschild Fußgängerüberführung: Auf fast fünf mal fünf Meter hat die 30jährige Maren Cornils das Zeichen aufgeblasen und in den Glaskasten des Kunstvereins am Deichtorplatz gehängt. Inhaltlich offen zwischen musealem Publikumsverkehr und Verkehrsberuhigung, formal ein Spiel mit Dimensionen und Licht, ist diese Arbeit der Hamburger Architektur- und Kunststudentin das zweite Projekt, mit dem die Hubertus-Wald-Stiftung an diesem Ort zwischen Kunst, Architektur und Öffentlichkeit junge Künstler am Beginn ihrer Laufbahn fördern will. Kunstverein, Klosterwall 23, bis 3. September.

Michael Schumacher – nein nicht der, sondern Michael J. Schumacher aus Washington, arbeitet mit minimalistischen Computerklängen. Der Rechner erzeugt über einen Synthesizer und 14 Lautsprecher ein endlos differenziertes Musikstück. Live dazu: Konzert für präparierte Elektrogitarre und Sprechstimme in der Installation zusammen mit Charles Curtis am Freitag 16.30 Uhr. Zentrum für Akustik und Raum, Lange Reihe 76, Mi-Fr 15-18.30, Sa 10-14 Uhr, bis diesen Samstag.

Im theoretischen Rahmenprogramm von Pentiment, der internationalen Akademie für Kunst und Gestaltung, hält Harald Kunde, Kurator und Publizist aus Leipzig, zwei öffentliche Vorträge: erst über die diesjährige Jubiläums-Biennale in Venedig und dann über Dresdner Künstler im Palazzo Vecchio in Florenz und eigene Ausstellungsprojekte. Montag, 31. Juli und Dienstag, 1. August, je 18 Uhr, Fachhochschule für Gestaltung, Armgartstr. 24.

Sein Niemandes Land in Harburg sorgte 1990 für einige Irritation in der auf nicht gerade geistvolle Aufregung spezialisierten Presse: Piet Trantel lies für gutes Geld vier Wälle aufschütten, um einen Un-Platz auszugrenzen. Die neue Außenarbeit Körper–Fremdkörper ist jetzt im idyllischen Dorf Deinste bei Stade entstanden. Dazu zeigt die dortige, stark den konstruktiven Tendenzen verpflichtete Galerie die Modelle und Kartographien des 38jährigen in Lüneburg lebenden geometrischen Landschaftskünstlers. Art Studio 1, Am Schafsteich 1, Deinste (Tel 04149/235), Di-Fr 14-18.30, Sa 12-16 Uhr, bis 19. August.

Josch