„Weiter hin und her geschoben“

■ Erneuter Platzwechsel für Hamburgs Spitzen-Baseballer nötig

Hamburgs Baseballer sind derzeit so erfolgreich wie nie. Die Lokstedt Stealers stehen auf dem ersten Tabellenplatz in der Bundesliga Gruppe Nord und haben schon vor den letzten Spielen die Playoffteilnahme sicher (morgen müssen sie bei Verfolger Cologne Crocodiles antreten). Als Drittplazierte sind die ETV Hamburg Knights – morgen um 13 Uhr gegen Hannover, Sportplatz Brummerskamp – ebenfalls nicht mehr von einem Endrundenplatz zu verdrängen. Doch trotz der guten Leistungen – die Stealers sind Deutscher Vizemeister – verfügt Hamburg noch immer nur über „provisorisch umgebaute Baseballfelder“, klagt Phil Kortekaas, Manager der Stealers.

Selbst der Platz am Brummerskamp in Eidelstedt, auf dem Stealers und Knights ihre Heimspiele derzeit austragen, ist zwar „für hiesige Verhältnisse ein ganz guter“, so der Erste Vorsitzende des Hamburger Baseball und Softball Verbandes, Edwin Feindt, „aber eigentlich brauchen wir einen festen Platz, auch als Leistungszentrum.“ Doch davon ist man noch sehr weit entfernt. Zur Zeit ist sogar der Sportbetrieb am Brummerskamp nur eingeschränkt möglich. Nach einem vorläufigen Beschluß des Oberverwaltungsgerichts Hamburg sind dort sonntags Baseballspiele untersagt. Die Lautsprecheranlage für Durchsagen oder Musik darf auch sonst so gut wie gar nicht eingesetzt werden. Der Grund: Anwohner hatten sich über Lärmbelästigung beklagt.

Doch nun stehen die Playoffs vor der Tür, das Viertelfinale ist für den 19. August geplant. Da wollen die Hamburger Vertreter den Zuschauern – mit bis zu 1 000 wird gerechnet – etwas bieten: Showprogramm drumherum, ähnlich wie man es aus den USA kennt. Am Brummerskamp wäre das nicht möglich, sagten die Vereine, und drangen auf Ersatz. Den lieferte das Bezirksamt Eimsbüttel mit dem Sportplatz am Bondenwald. Eine Dauerlösung findet Kortekaas, sei das nicht. Er fühle sich vom Bezirksamt „hingehalten“, das seit Jahren den Bau eines regulären Baseballfeldes verspreche.

Davon könne keine Rede sein, so Sportreferent Uwe Sals. Ein neues Feld sei gerade in die Finanzplanung 1999/2000 aufgenommen worden und solle an der Kollaustraße in Niendorf gebaut werden. „Wir verstehen die Wünsche, haben aber jetzt kein Geld.“ Für Kortekaas ist die Absichtserklärung nur wenig tröstlich: „Wir werden weiter hin und her geschoben.“ Wie schon vor Jahren von ihrer „Heimat“, der Lokstedter Döhrntwiete, an den Brummerskamp. cleg