Gehirnwäsche!

Im Kampf um die Zuschauergunst wendet das Münchner Residenztheater rabiate Methoden an: Wenn die Leute erst einmal ihre Fernseher kaputtgemacht haben, so die gerätefeindlich-abstruse Strategie der Agentur „JVM an der Isar“, dann bleibt ihnen gar nichts anderes mehr übrig, als abends ins Theater zu gehen. Durch Abbildungen zerschellter Fernsehgeräte auf Litfaßsäulen und insbesondere durch ein 120 Quadratmeter großes Plakat an der Maximilianstraße werden Bürger zum Vandalismus animiert, ein Anti-TV-Spot in zehn Münchner Kinos vervollständigt die üble Gehirnwäsche.

Während das Kreisverwaltungsreferat „aus gegebenem Anlaß“ mahnt, daß „Fernsehgeräte zur artgerechten Entsorgung auf Wertstoffhöfe verbracht“ werden sollten, plant der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) einen Gegenschlag: In ganzseitigen Zeitungsanzeigen fordert der VPRT, Aufführungen am Residenztheater durch den Einsatz von Knallfröschen zu „sprengen“. Ein Sprecher: „Das ist nur der Anfang. Wenn die nicht aufhören, jagen wir das ganze Theater in die Luft.“ kuz