Optimistische Zahlen für das Rentensystem

■ Blüm und Lafontaine verteidigen Alterssicherung. 20 Prozent Beitragssatz

Berlin (taz) – Bundesarbeitsminister Norbert Blüm und SPD-Parteichef Oskar Lafontaine haben das Rentensystem verteidigt. Auf der Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) in Saarbrücken wandten sie sich gegen Überlegungen, die beitragsfinanzierte Alterssicherung durch eine steuerfinanzierte Grundrente abzulösen. Der CDU-Politiker Blüm sprach am Mittwoch von einer „wildgewordenen, hemmungslosen Debatte“. Lafontaine erklärte, eine Mindestrente wäre ein Anreiz für Schwarzarbeit. In einem vom VDR in Auftrag gegebenen Gutachten des Basler Prognos-Instituts wird bis zum Jahr 2002 ein Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung von rund 20 Prozent vorausgesagt. Derzeit liegt er bei 20,3 Prozent und wird anteilig von Arbeitnehmern und -gebern getragen. Stabilität verschafft laut Prognos der diesjährige Bundeszuschuß von zusätzlich 9,6 Milliarden, der aus der Mehrwertsteuer- Erhöhung finanziert wird. 1997 hatte die Bundeshilfe insgesamt bei rund 69 Milliarden Mark gelegen. Bis zum Jahr 2040 wird ein Anstieg des Beitragssatzes auf rund 24 Prozent erwartet. Bis dahin hält Prognos zwei Varianten für möglich: Bei günstiger ökonomischer Entwicklung, entsprechend hohem Angebot an Arbeitsplätzen und einem Rückgang des Anteils der arbeitsfähigen Bevölkerung könnte die Arbeitslosenquote auf unter fünf Prozent sinken. Die pessimistische Variante sieht hingehen einen weiteren Verlust an Arbeitsplätzen. Im Vergleich zu 1995 könnten dann im Jahr 2040 rund acht Millionen Arbeitsplätze verschwunden sein. Konsequenz: eine Arbeitslosenquote von 13 Prozent. sev

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