Es schwankt sowieso

■ Falsche Wetterprognosen sind auf den Ostfriesischen Inseln kein Problem

Wangerooge. Falsche Wetterprognosen lösen auf den ostfriesischen Inseln keinen Schrecken aus. „Wir sehen das gelassen“, sagt Holger Kohls, Kurdirektor von Wangerooge. Die vorhergesagte Großwetterlage stimme eigentlich immer. Auf den sieben Nordseeinseln könne das Wetter von Insel zu Insel unterschiedlich sein. Mit solchen Details sei jeder Wetterbericht in den Medien überfordert. „Wer zu den Inseln fährt, stellt sich eh auf die Schwankungen ein“, meint Kohls.

Genauere Meldungen gehen von der Wetterstation auf Norderney an die Nachbarinseln. „Was Norderney meldet, stimmt immer“, sagt Ellen Küpperbusch von der Kurverwaltung Borkum. Die Wetter-station schießt jeden Morgen ein „Himmelsbild“ und versieht es mit den aktuellen Daten. Per Fax bekommt Küppersbusch täglich – wie die anderen Inselverwaltungen auch – die Tagesvorhersage von Norderney und gibt sie an die Hotels und Pensionen weiter. Außerdem stellt Norderney seine Prognose zum Abrufen ins Internet.

Für Kurdirektor Volker Popp vom schleswig-holsteinischen Ostseebad Timmendorfer Strand sind falsche Wettervorhersagen dagegen ein Ärgernis. „Die Küstenorte leiden weniger unter dem schleswig-holsteinischen Wetter als unter den Wettervorhersagen“. So hätten Ostern alle Stationen Regen gemeldet – als es in Timmendorf trocken, zeitweise sogar sonnig war. Das habe dem Ort unnötige Verluste beschert. Deshalb hat Popp dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) vorgeschlagen, daß Videokameras das lokale Wetter direkt auf die Fernsehschirme der Zuschauer übertragen sollen – ein Modell, das im Alpenraum schon lange praktiziert werde.

Egal wie das Wetter ist: Die Badegäste können sich an der deutschen Nordseeküste über besonders sauberes Wasser freuen. Nach Angaben des Badegewässer-Berichts der Europäischen Union erfüllten 1997 fast alle Nordseestrände höchste Anforderungen. dpa