Sonnenenergie macht Schule

■ Zehn Schulen erhalten Sonnenkollektoren

Die Bremer Stadtwerke und die Preussen Elektra wollen die Akzeptanz der Energieerzeugung durch die Sonne vor allem bei jungen Menschen erhöhen. Was liegt da näher, als ein Projekt namens SONNEonline zu konzipieren und darin den Bremer Schulen anzubieten, ihnen eine komplette Photovoltaikanlage im Wert von etwa 20.000 Mark aufs Dach zu stellen? Geknüpft war das Angebot allerdings an formale Voraussetzungen wie ein Flachdach und eine schatten-freie Fläche. Daraufhin bewarben sich 32 Schulen, von denen zehn per Losverfahren ausgewählt wurden. Diese werden nun mittels der Photovol-taikanla-gen unter Strom gestellt.

Die erste Sonnenkollek-tor-Anlage ist am 14. Mai im Huchtinger Schulzentrum an der Flämischen Straße angeschlossen worden. Die Anlage wurde nicht einfach auf das Dach gestellt und fertig, sondern Schüler und Lehrer wurden bei der Montage einge-spannt. Die Betreuungslehrer Reinhard Liedtke und Hartmut Langetepe haben mit Schülern der achten und neunten Klassen Gehwegplatten zum Dach geschleppt und die sechs Quadratmeter große Kollektorfläche darauf installiert. An diese Photovoltaik-Anlage ist eine Informationstafel angeschlossen, auf der abzulesen ist, wieviel Leistung gerade produziert wird und wieviel Strom insgesamt produziert worden ist. Die Tafel hängt in der Eingangshalle, so daß Schüler und Lehrer jederzeit einen Blick darauf werfen können. Normalerweise wird diese Anzeige direkt an der Anlage installiert, „aber wir wollen, daß unsere Schüler nachgucken können, wieviel Strom auf dem Dach gerade produziert wird“, sagt Reinhard Liedke.

Der gewonnene Strom wird in das hauseigene Netz eingespeist, maximal ist eine Leistung von einem Kilowatt möglich. Bei mäßigem Wetter läßt sich jedoch gerade mal eine Glühbirne betreiben. Was soll das Ganze eigentlich, wenn es nicht besonders energie- und kostenspa-rend ist? „Der entscheidendeFaktor ist nicht etwa Kostener-sparnis, sondern der Modellcharakter, den die Anlage hat“, so Hartmut Langetepe. „Wenn wir im Unterricht über innovative Energieformen sprechen, haben wir ein Beispiel auf dem Dach und können uns das mit den SchülerInnen vor Ort angucken.“ Ganz nebenbei hat das Schulzentrum auch einen Computer inklusive Internet-Anschluß erhalten. In den nächsten drei Jahren werden die SchülerInnen damit die Daten der Photovoltaik-Anlage sammeln und dem Fraunhofer Institut in Freiburg übermitteln. Das Institut wird die Daten auswerten, um herauszufinden, in welchen Regionen Deutschlands sich eine Installation von Kollektoren lohnt. kade