■ Soundcheck
: Gang Starr / Joao Bosco

Gehört: Gang Starr. Und es begab sich zu der Zeit, da der Wu Tang Clan über allem HipHop lag, daß die weisen Alten aus Brooklyn aufstanden und sahen, daß es nicht mehr so gut war wie früher. Also standen sie auf, und der Meister des zu Breakbeat und Baß gesprochenen Wortes, Rakim, gab seinen Jüngern ein Rätsel auf: „Guess who's back?“ Und auch Guru und Premier, die sich zusammen Gang Starr nennen, standen auf und antworteten aus einem Munde: „You know my steez!“ Sie begaben sich an die Arbeit, der DJ, der alles produziert hat, was Rang und Namen hat in jedermanns Plattenschrank, und der Rapper, der sich mit Jazzmatazz langsam verrannte, und nahmen ein Album auf. Und siehe, es war der Moment of Truth für alle Pharisäer, die die wahre Schule schon vor langer Zeit verraten hatten.

Und also machten sie sich auf, Teacher und Preacher nicht nur im eigenen Lande, um ihre Botschaft auch in die Stadt am Wasser zu tragen. Guru erzählte von den echten Künsten und den wahrhaft realen Stilen. Er predigte von seinen alten, verzagten Freunden, die sich der Verzweiflung hingaben ob der Unwissenheit der Epigonen. Und Premier bekannte sich zur alten Macht des DJing. Er sprach: „Auf zwei Plattentellern sollt ihr Geschicklichkeit beweisen, eure Finger sollen schnell sein. Nicht aber soll um des schnöden Scheines Willen gescratcht werden, sondern es soll Musik entstehen.“ Und Hamburg sah, daß es ziemlich gut war. else

Heute Abend: João Bosco. Er ist ein Mime und erzählt beherzt seine Geschichten zur Gitarre. Mit seinem Quartett aber reichert der brasilianische Sänger und Entertainer João Bosco Großstadtfolklore mit Bossa Nova und Tropicálica an. Fabrik, 21 Uhr