Ausreiseverbot in Iran

■ Teherans Bürgermeister darf Land nicht verlassen. Zwei Verletzte bei Demonstration

Teheran (AFP) – Die iranischen Behörden haben dem als liberal geltenden Bürgermeister Teherans, Gholam Hossein Karbaschi, die Ausreise verweigert. Wie die konservative iranische Zeitung Kods gestern berichtete, wollte Karbaschi, den die von konservativen Kräften dominierte Justiz des Landes wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht bringen will, zu einer Tagung nach Tokio reisen, die heute beginnt. Alle Grenzübergänge Irans seien jedoch bereits vorige Woche über das Ausreiseverbot informiert worden. Karbaschi steht dem gemäßigten iranischen Präsidenten Chatami nahe.

Etwa 2.000 Menschen, überwiegend Studenten und Lehrkräfte, demonstrierten gestern im Zentrum von Teheran für die Politik Chatamis. Es kam zu Zusammenstößen, als Fundamentalisten versuchten, den Kundgebungsteilnehmern einen Lautsprecher zu entwenden. Laut der amtlichen Nachrichtenagentur Irna wurden bei den anschließenden Zusammenstößen zwei Menschen verletzt.