Airport Goes Big

■ Ausbau beschlossen. GAL stinksauer

Dem Ausbau des Hamburger Flughafens Fuhlsbüttel steht politisch nichts mehr im Wege. Gestern verkündete Wirtschaftssenator Thomas Mirow (SPD), daß der Planfeststellungsbeschluß vom Senat abgenickt wurde. Damit könne mit dem ersten Bauabschnitt nun „umgehend begonnen werden“. Für insgesamt 700 Millionen Mark soll der Flughafen in den nächsten zwölf Jahren erweitert werden. Gleichzeitig bestätigte Mirow, daß städtische Anteile des Flughafens privatisiert werden sollen. Er rechnet mit einem Verkauf im ersten Halbjahr 1999.

Ganz einvernehmlich ist die Entscheidung zwischen SPD und GAL nicht verlaufen. Denn die Lärmschutzmaßnahmen für die AnwohnerInnen sind noch in der Mache. Mirow räumt ein, es habe ein „senatskollegiales Gespräch“ mit den grünen Senatoren gegeben. Die GAL-Fraktion meldete säuerlich „Gesprächsbedarf“ an. „In Windeseile ergeht ein Planfeststellungsbeschluß, ohne daß zum Beispiel ein wasserdichtes Lärmkontingent festgeschrieben ist und ohne daß die dringend notwendige Lärmschutzhalle vorrangig behandelt wird“, poltert GAL-Fraktionschefin Antje Möller. Sie sehe „das Verhalten der Wirtschaftsbehörde schon kritisch“ und hätte sich „eine stärkere Beteiligung“ gewünscht.

Die Bürgerinitiativen gegen den Fluglärm (BIG) kündigten rechtliche Schritte gegen den Ausbau an. Der Planfeststellungsbeschluß segne im nachhinein den Ist-Zustand ab, so ein Sprecher. Außerdem sei eine mangelhafte Umweltbilanz vorgelegt worden. sim