■ Mit Wettbewerbsfähigkeit auf du und du
: Fitneßkur Öko-Audit

Berlin (taz) – Daß eine ökologische Betriebsprüfung – bekannt als Öko-Audit – keine Bosheit grüner Ideologen ist, die sinnlos Geld kostet, hat sich auch in der Geschäftswelt herumgesprochen. Deutsche Firmen wollen mit dem Öko-Audit vor allem ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage bei zweihundert Unternehmenschefs im Auftrag der Commerzbank und des Wirtschaftsmagazins impulse.

61 Prozent der Unternehmen versprechen sich von einem Öko-Audit, weitere Potentiale zur Senkung der Firmenkosten offenzulegen. 58 Prozent wollen damit die Schwachstellen ihrer Betriebsabläufe finden. Erst an dritter Stelle steht die Einhaltung von Rechtsvorschriften – 54 Prozent der Firmenchefs sehen dies als wichtigen Grund für die Betriebsprüfung.

Der zunehmende Konkurrenzdruck in der deutschen Wirtschaft spricht aus der Aussage von 29 Prozent der Firmenchefs, Großkunden würden dieses Zertifikat fordern und Aufträge davon abhängig machen. Dies scheint insbesondere für die kleineren Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern zu gelten, von denen 37 Prozent so argumentierten.

Wieviel Geld die Firmen für das Öko-Audit ausgeben, hängt von der Unternehmensgröße ab. Die Hälfte aller Unternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten legte für das Zertifikat zwischen 100.000 und 250.000 Mark an. Zehn Prozent investierten hierfür sogar 250.000 Mark und mehr. Die meisten Firmen finanzierten das Öko- Audit aus eigener Tasche, nur 19 Prozent nutzten staatliche Zuschüsse.

85 Prozent der Chefs geben an, daß sich mit der Durchführung des Öko-Audits das Unternehmensimage verbessern lasse. Und knapp drei Viertel erwarten anschließend motiviertere Mitarbeiter, die sich noch mehr mit ihrer Firma identifizieren. nbo