Neue Blicke von der Kaffeemühle auf den Höhen der Bastion in den Wallgraben

Sie ist die letzte Überlebende von jenem Dutzend Mühlen, mit denen einst Bremer Müller auf den Höhen der Wallbastionen Wind ernteten. Bis 1950 wurde in der Herdentorsmühle noch Korn zu Mehl gemahlen, jetzt ist dieses Bremer Wahrzeichen ein neues Ziel für Innenstadt-Flaneure und Spaziergänger: Hier gibt es jetzt Korn, Bier, Kaffee und gepflegte Speisen. In der Wallmühle ist ab sofort die „Kaffeemühle“ eröffnet, ein Café, Bistro und Restaurant mitsamt Biergarten. Von der Höhe fällt der Blick auf den Wallgraben.

Neuer Hausherr in der Mühle ist Jörg Stenzel. Der gebürtige Bremer hat im Parkhotel gelernt und danach in diversen Restaurants und Hotels gearbeitet. An diesem prominenten Ort eröffnet er seinen ersten eigenen Laden und bindet sein Leben an die Mühle: Der Wirt nimmt seine Wohnung im zweiten und dritten Obergeschoß. Stenzel hatte sich mit seinem Konzept für die Mühle gegen 30 Mitbewerber durchgesetzt, die sich ebenfalls um das Objekt beworben hatten. Für Stenzel sprach, daß er sich ausschließlich der Mühle widmen will und nicht noch andere Gastronomiebetriebe führt.

Die Stadt ließ es sich drei Millionen Mark kosten, das historische Kleinod von Grund auf wiederherzustellen. Stenzel hat jetzt von der Bremischen, die im Auftrag der Stadt die Mühle umbaute, einen langfristigen Pachtvertrag bekommen. Nach Absprache soll die Mühlenmechanik öffentlich zugänglich sein. jof / Foto: Tristan Vankann