Ausschuß will Zahlen über Strahlen

■ Senat erstellt Bericht über Atomtransporte durch Bremen

Der Hafenausschuß beschloß gestern mit den Stimmen von CDU und SPD, vom Senat einen Bericht über Castortransporte über Bremisches Gebiet anzufordern. Der Bericht soll Art und Umfang von Castor-Transporten auflisten und die Ergebnisse von Radioaktivitäts-Messungen darlegen.

Der hafenpolitische Sprecher der Grünen, Manfred Schramm, wertete den Beschluß als Kompromiß: Nach den Meßskandalen bei Atombehältern hatten die Bremer Grünen ursprünglich ein Akteneinsichtsrecht des Ausschusses für die Transporte über Bremen gefordert. Die Grünen wollten wissen, „ob und in welchem Umfang Bremische Behörden die Transporte kontrolliert haben“, so Schramm. Dieses Akteneinsichtsrecht wurde von den Vertretern der Großen Koalition abgelehnt.

„Ein Antrag auf Akteneinsicht bei der Behörde ist eine suggestive Pauschalverdächtigung“, meinte Jörg Kastendiek, hafenpolitischer Sprecher der CDU. Die Erfahrung mit den zuständigen Behörden habe in der Vergangenheit gezeigt, daß mit dem Thema der Atomtransporte in Bremen verantwortungsbewußt umgegangen werde. Um einen gemeinsamen Wissensstand zu bekommen, sei der Bericht der erste Schritt. „Akteneinsicht können wir immer noch fordern“, so Kastendiek. cd