Neue Verhandlungen sollen Pilotenstreik beenden

■ Bei Air France flogen auch gestern nur jede dritte Inlands- und jede fünfte Auslandsmaschine

Paris (AP/dpa/rtr) – Wegen des Streiks der Piloten sind auch gestern kaum Maschinen der französischen Fluggesellschaft Air France gestartet. Die streikenden Piloten erklärten ihre Verhandlungsbereitschaft für ein Ende ihres Arbeitskampfes. Die größte Pilotengewerkschaft SNPL kündigte vor einem Treffen mit der Air- France-Unternehmensspitze an, sie habe „den Willen, eine Lösung zu finden“. Auch Verkehrsminister Jean-Claude Gayssot kündigte an, mit neuen Vorschlägen in die Verhandlungen gehen zu wollen.

Air-France-Chef Jean-Cyril Spinetta rief die Flugzeugführer auf, ihren Arbeitskampf auf die Zeit nach der Fußballweltmeisterschaft zu vertagen. Er bekräftigte in der Zeitung Le Parisien seine Gesprächsbereitschaft. Am Nachmittag sollten die Verhandlungen über ein Ende des Ausstandes fortgesetzt werden.

Air France erklärte gestern, die Situation sei etwas besser als am Tag zuvor. Gewährleistet seien 32 Prozent der Kurzstrecken- und 18 Prozent der Langstreckenflüge. Am Montag waren von dem Ausstand knapp 100.000 Reisende betroffen. Dazu zählten auch Spieler der französischen Nationalmannschaft. Ihr Trainer Aime Jacquet erklärte, einige hätten aus dem Pfingsturlaub nicht rechtzeitig ins Trainingslager zurückkehren können. Möglicherweise verliere man dadurch einen ganzen Tag.

Ein Großteil der 3.200 Piloten der Air France legte die Arbeit nieder, nachdem Gewerkschaften und Geschäftsleitung den Streit am Donnerstag nicht beilegen konnten. Bei der Auseinandersetzung geht es um Schnitte in der Gehaltsstruktur, mit der die Fluggesellschaft jährlich 500 Millionen Franc (166 Millionen Mark) einsparen will.