Brüssel genehmigt Stahlfusion

■ Jetzt müssen die Aktionäre von Krupp und Thyssen entscheiden

Brüssel (rtr) – Die Europäische Kommission hat die geplante Fusion der Stahlunternehmen Thyssen und Krupp zu einem Großkonzern mit über 60 Milliarden Mark Umsatz und 160.000 Beschäftigten genehmigt. Allerdings sei die Auflage gemacht worden, daß Krupp seine Verbindungen zum finnischen Rolltreppen-Hersteller Kone kappen müsse, gab die Kommission am Mittwoch bekannt. Krupp habe zugesagt, die Auflage zu erfüllen. Ansonsten seien die Positionen der Firmen in einzelnen regionalen Märkten unbedenklich. Auf dem Markt für Rolltreppen sind neben Thyssen nur noch Otis, Schindler und eben Kone mit größeren Anteilen vertreten. Krupp halte aber zehn Prozent an Kone und habe eine Reihe weiterer Absprachen mit dem Unternehmen getroffen. Damit hätte das Thyssen-Geschäft in diesem Markt um Kone ergänzt werden können. „Krupp muß den Sitz im Verwaltungsrat aufgeben und auf sein Vorverhandlungsrecht für Kone- Anteile verzichten“, erklärten die Wettbewerbshüter. Die rasche Entscheidung der EU-Kommission sei ein positives Signal für die Aktionäre, die auf ihren Hauptversammlungen im Herbst endgültig über die Verschmelzung entscheiden würden, sagten Unternehmenssprecher. Die Thyssen Krupp AG soll am 1. März 1999 ins Handelsregister eingetragen werden.

Nach neuen Verträgen zur Mitbestimmung und einem Kündigungsverzicht bis Ende 2001 hatten im April auch die Betriebsräte zugestimmt.