Paula und ich: die fünfte Woche

Paula und ich sind gerührt. Vielleicht geben wir bei den nächsten Bürgerschaftswahlen sogar der CDU unsere Stimme. Das heißt: nur wenn Herr Jürgen Klimke kandidiert. Der charakterlich vorbildliche Christdemokrat schickte nämlich in seinem und dem Namen seiner beiden Hunde per Boten eine 10-Kilo-Dose Gewürzgurken („Auslese“) von Kühne (Abtropfgewicht: 5,6 Kilo). „Wir haben von Deiner Schwangerschaft gehört“, heißt es in dem an Paula gerichteten Begleitschreiben, „seitdem verfolgen wir gespannt jeden Deiner Schritte.“ Falls es zu viele Gurken seien, dürfe „Frauchen“ mit „allen Ihren FreundInnen teilen“. An das feministisch korrekte große „I“ in FreundInnen hat der reizende Herr Klimke ganz von allein gedacht.

Mißgunst und Neid ließen natürlich nicht lange auf sich warten. „Der ist doch in der CDU!“ preßte der Redaktionsleiter hervor. Mit dem habe ich nicht Gurken zu essen. Ideologiefrei stelle ich hingegen bereits einen Wunschzettel zusammen. Umweltsenator Alexander Porschke (GAL) stünde es gut zu Gesicht, der werdenden Mutter ein naturbelassenes, kanninchenreiches und mit kleinem Teich ausgestattetes Grundstück in angemessener Größe zu überlassen. Über einen Gutschein für die Hundeschule von Jugend- und Schulsenatorin Rosie Raab würden wir uns ebenfalls sehr freuen. Bausenator Eugen Wagner (SPD) könnte das Baumaterial für Paulas Wurfkiste zur Verfügung stellen, die wiederum Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) zu bauen und Wirtschaftssenator Thomas Mirow einzuweihen hätte.

Im Gegenzug habe ich dem Tier vorgeschlagen, die Welpen nach den SchenkerInnen zu benennen. Der kleine Mirow etwa bekäme zusätzlich einen Seitenscheitel. Paula blieb die Antwort schuldig. Sie wurde von plötzlicher Schwangerschaftsübelkeit befallen. sim