Aktienkurse von ICE-Herstellern stabil

■ Kaum Nachfrage nach den Hochgeschwindigkeitszügen von Siemens

Berlin (taz) – Das ICE-Unglück von Eschede wird keine Auswirkungen auf den Aktienkurs der Herstellerfirmen wie Siemens, Adtrans oder Asea Brown Bovery haben. Zu diesem Ergebnis kommen übereinstimmend Analysten deutscher Banken. Bei der Siemens AG macht die Sparte nur fünf Prozent des Gesamtumsatzes des Münchener Konzerns aus. Selbst Schadensersatzforderungen in zweistelliger Millionenhöhe würden höchstens eine leichte, psychologisch bedingte Abwertung auslösen. Wie bei Daimler-Benz wird die Abwertung aber von den großen Geschäftsfeldern wie Kraftfahrzeuge oder Elektronik schnell wieder ausgeglichen.

Auch der Imageschaden, den der ICE unabhängig von der noch festzustellenden Unglücksursache erleiden wird, beunruhigt die Experten nicht: Durch den harten Preiskampf um die seltenen Ausschreibungen sei ein Export der Technik ohnehin nur als Prestige- Erfolg zu werten, meint Peter Thilo Hasler von der Bayrischen Vereinsbank in München. Die Nachfrage nach Hochgeschwindigkeitszügen in Amerika, Südostasien oder Australien sei ohnehin so gering, daß die Experten hier keine Erfolge für die Unternehmensentwicklung eingeplant hatten. Bisher wurden bloß vier ICE 3 in die Niederlande verkauft. mfn